Seminar: Analyse und Umgang mit modernem Rechtsextremismus und rechten Diskursstrategien

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Fr 03.2006
9:00 Uhr

Das Forum für Kritische Rechtsextremismusforschung führt in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) Leipzig einen Workshop zum Thema “Strategien der Neuen Rechten” durch.

  • Zeit: Freitag, 3. März 2006, 9 – 17 Uhr
  • Ort: Veranstaltungsetage der Friedrich-Ebert-Stiftung, Burgstraße 25, 04019 Leipzig

Schon seit einigen Jahren verändern sich die Politikkonzepte der extremen Rechten, vor allem in rechtsintellektuellen Kreisen, aber auch z.B. in der NPD. Die (intellektuelle) Rechte legt sich ein neues, modernes und scheinbar harmloseres Gewand zu.  Dieses Phänomen wird unter dem Stichwort „Neue Rechte“ thematisiert.

Neurechte Strategien sind in Sachsen erfolgreich, wie u. a. die letzte Landtagswahl gezeigt hat. Die parlamentarische Verankerung der NPD hat die Optionen für neurechte Akteure vergrößert, gesellschaftliche Bereiche in Sachsen und darüber hinaus zu beeinflussen und zu verändern. Sichtbar wird dies u. a. durch Aktivitäten der NPD, die neurechten Ideen folgen: Dazu zählen die Gründung eines „Bildungswerks für Heimat und nationale Identität“ sowie die Ausrufung einer eigenen „Denkschule“ (im Mai 2005). Auch in Kommunen sind ähnliche Konzepte mit erschreckendem Erfolg angewandt worden und wirken weiter.

In den Diskursen der Neuen Rechten und der NPD Sachsen werden häufig genuine Themen und Argumentationsmuster der Mitte aufgegriffen, die sich mit Positionen der Neuen Rechten überschneiden. Neue Öffentlichkeitsstrategien koppeln sich also mit zum Teil „modernisierten“ Argumentationsmustern, ohne dass die dahinter stehenden Ideologien (z.B. völkischer Nationalismus, Befürwortung sozialer Ungleichheit als „natürliche Ordnung“) sich grundsätzlich ändern.

Diese Veranstaltung will nicht nur einen Überblick über die Entwicklungen und die Hintergründe zu den aktuell beobachtbaren Tendenzen zur „Neuen Rechten“ insbesondere in Sachsen geben, sondern vor allem die Möglichkeit bieten, über Gegenstrategien  nachzudenken und zu diskutieren. Dabei geht es zunächst darum, neurechte Öffentlichkeitsstrategien und Argumentationsmuster als solche zu identifizieren. Darauf aufbauend sollen in Workshops Gegenkonzepte diskutiert und (weiter-) entwickelt werden.

Seminarplan:

Tagungsleitung: Anne Dölemeyer, Stefan Kausch, Anne Mehrer; Forschungsgruppe NPD und Neue Rechte (FGNNRS), Leipzig
 
9.00 Uhr   Begrüßung
Matthias Eisel, Friedrich-Ebert-Stiftung, Büro Leipzig
9.10 Uhr Einführung und Vortrag
Neue Rechte – Neue Konzepte gegen Rechts?
Stefan Kausch, FGNNRS
10.00 Uhr Kommentar mit anschl. Diskussion
Friedemann Bringt, Kulturbüro Sachsen, Dresden
10.30 Uhr
Workshop 1
Demokratieentwicklung in rechts dominierten Zonen -
Sozialräumliche Strategien
Leitung: Friedemann Bringt
Workshop 2
Wie neu kann eine Neue Rechte sein?
Kontinuität und Wandel völkischer Ideologie und diskursive Strategien
im Verhältnis zur Mitte der Gesellschaft. Möglichkeiten und Grenzen
von Gegenstrategien
Leitung: Björn Carius, M.A., Universität Leipzig, Mitarbeiter des
internationalen Forschungsprojektes „The European Dilemma:
Institutional Patterns and Politics of ‚Racial’ Discrimination“
12.00 Uhr Mittagessen
13.00 Uhr  Fortsetzung der Arbeit in den Workshops
14.00 Uhr Präsentation der Workshop-Ergebnisse und Diskussion
15.00 Uhr Kaffeepause
15.30 Uhr Abschlusspodium mit Diskussion:
Gesellschaftliche Rahmenbedingungen für die Neue Rechte –Bundesrepublik/Sachsen
Impulsreferat - Christoph Butterwegge, Universität Köln
Kommentar - Henning Homann, Netzwerk für Demokratie und Courage, Dresden
Moderation: Anne Dölemeyer
17.00 Uhr Ende des Seminars


Die Teilnahmegebühr für dieses Seminar beträgt 10 €. Ermäßigungsberechtigte zahlen die Hälfte. Der Betrag ist zu Beginn der Veranstaltung in bar zu entrichten. Die Kosten für die Verpflegung im Rahmen des Seminars trägt die Friedrich-Ebert-Stiftung.

Wir bitten um Ihre verbindliche Anmeldung bis zum 24. Februar 2006. Sie gilt als angenommen und verbindlich, wenn Sie keine Absage erhalten. Falls Ihnen trotz Anmeldung die Teilnahme nicht möglich sein sollte, benachrichtigen Sie uns bitte umgehend.

Anmeldung per E-Mail: Lpzmail@fes.de