Tagung: Alles im weißen Bereich? Institutioneller Rassismus in Sachsen

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Fr 02.2014
9:30 Uhr

Rassismus in seinen unterschiedlichsten Ausprägungen gefährdet das friedliche Zusammenleben in demokratischen Gesellschaften. Auf individueller Ebene führt er zur Diskriminierung, Ausgrenzung, Bedrohung und Gewalt gegen die Betroffenen. Nicht erst seit der Selbstaufdeckung der terroristischen Vereinigung «Nationalsozialistischer Untergrund» (NSU) gewinnt auch der Begriff des «institutionellen Rassismus» in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Die Versäumnisse von Verfassungsschutz und Polizei bei den Ermittlungen im Falle des NSU lassen auf strukturelle Blindheit von Institutionen gegenüber rassistischen Motiven bei Straftaten schließen.

Tagung: Institutioneller Rassismus in SachsenAber auch in anderen Organisationen und Institutionen findet sich Rassismus. Wir wollen institutionellen Rassismus genauer untersuchen und Wege zu seiner Überwindung zeigen. Wir werden zunächst «institutionellen Rassismus» in seinen theoretisch-begrifflichen und praktischen Dimensionen sowie seine Relevanz für ein demokratisches Gemeinwesen und eine demokratische Gesellschaft beleuchten. In Workshops werden wir konkrete Beispiele zusammentragen, Gründe, Strukturen und Akteurinnen und Akteure benennen und Strategien zur Bewältigung von institutionellem Rassismus erarbeiten.

Mit der Tagung setzen das Kulturbüro Sachsen und Weiterdenken e.V. ihre Reihe zu Fragen von demokratischer Kultur in Sachsen fort. Das Forum für kritische Rechtsextremismusforschung ist Kooperationspartner der Veranstaltung.

Tagungsort:Deutsches Hygiene-Museum Dresden

 


Programm

Workshop 1
Heute geschlossene Veranstaltung
Zum Umgang mit rassistischen Einlasspraxen in Clubs und Diskotheken
mit
Iris Fischer-Bach und Daniel Bartel, Antidiskriminierungsbüro Sachsen

Workshop 2
Rassismus im Ort
Politik und Ermittlungsbehörden - Das Beispiel Mügeln
mit
Friedemann Affolderbach, Goethe-Universität Frankfurt/Main
Solvejg Höppner, Kulturbüro Sachsen e. V. – Mobiles Beratungsteam
Dr. Britta Schellenberg, Centrum für angewandte Politikforschung an der LMU München

Workshop 3
Besetzte Stellen
Rassistische Diskriminierung in Arbeit und Ausbildung  
mit
Rudaba Badakhshi, Stadt Leipzig, Referat für Migration und Integration
Swetlana Kreismann, Ausländerrat Dresden
Andreas Hieronymus, Institut für Migrations- und Rassismusforschung Hamburg

Workshop 4
Racial Profiling
Zwischen gesellschaftlicher Realität und antirassistischen Handlungsoptionen
mit
Kampagne für Opfer rassistisch motivierter Polizeigewalt Dresden
Martin Herrnkind,  Amnesty International, Themenkoordinationsgruppe Polizei und Menschenrechte

Veranstalter
Eine Tagung von Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen, dem Kulturbüro Sachsen e.V., dem Antidiskriminierungsbüro Sachsen e.V., dem Forum Kritische Rechtsextremismusforschung Leipzig, dem Flüchtlingsrat Sachsen, dem Integrationsnetzwerk Sachsen, dem Sächsischen Migrantenbeirat, dem Ausländerrat Dresden e.V., der Amadeu Antonio Stiftung, dem Theater La Lune und dem Deutschen Hygiene-Museum Dresden.

Tagungsort
Die Tagung findet im Deutschen Hygiene-Museum Dresden, Lingnerplatz, im Martha-Fraenkel-Saal im linken Seitenflügel und den umliegenden Seminarräumen statt.
Strassenbahnen:
Linien 10, 13 / Haltestelle Großer Garten / Deutsches Hygiene-Museum
Linien 1, 2, 4, 12 / Haltestelle Deutsches Hygiene-Museum

Anmeldung
Die Zahl der Teilnehmer_innen ist begrenzt. Wir möchten Sie bitten, sich zu dieser Tagung bis spätestens 30.01.2014 anzumelden, am einfachsten per
eMail an     anmeldung@weiterdenken.de
oder bei     Weiterdenken - Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen e.V.
fon     0351 - 49 43 311 / fax  0351 - 49 43 411
Wir senden Ihnen nach Anmeldeschluss eine Bestätigung zu.

Kinderbetreuung
Bei Bedarf an Kinderbetreuung teilen Sie uns bitte mit der Anmeldung mit, wie alt das Kind ist/ die Kinder sind. Die Betreuung wird vor Ort organisiert sein.
Dokumentation
Eine Dokumentation der Veranstaltung mit Beiträgen der Gäste und weiteren Fachleuten wird voraussichtlich im Sommer 2014 auf den Internetseiten der veranstaltenden Einrichtungen veröffentlicht. Eine gedruckte Ausgabe ist ebenfalls geplant.

Barrierefreiheit
Saal, Workshopräume und Toiletten sind barrierefrei zu erreichen.
Wenn weitere Unterstützung wie Gebärdensprachdolmetschung benötigt wird, bitten wir um Anmeldung mindestens eine Woche vor der jeweiligen Veranstaltung unter 0351 - 49 43 311 oder anmeldung@weiterdenken.de.

Hinweis
Ausgeschlossen von der Veranstaltung sind Personen, die neonazistischen Organisationen angehören, der neonazistischen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige Menschen verachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und diesen Personen den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder sie von dieser zu verweisen.