Tagung: Feindbild oder Vorbild? Linke Denktraditionen in rechtsextremen Gruppierungen

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Sa 03.2007
10:00 Uhr

Eine Tagung in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung (Landesbüro Sachen-Anhalt)

Die extreme Rechte besetzt heute stärker denn je Themenfelder und Begriffe, die eher einem so genannten “linken” Denken zugeschrieben werden: Globalisierungskritische Proteste, Demonstrationen gegen den Irak-Krieg und Agitation gegen die bundesrepublikanischen “System-Parteien” sind nur einige Facetten einer neuen rechtsextremen Öffentlichkeitsarbeit.

Die Veranstaltung nimmt diese Entwicklungen in den Blick  und  informiert über mögliche Gegenstrategien anhand der Erfahrung von Experten aus der Arbeit gegen Rechtsextremismus.

Wann: Sonnabend, 24.03.2007, 10.00 - 17.00 Uhr
Wo: Hotel an der Klosterpforte, Lindenstraße 34, 06295 Lutherstadt Eisleben (Telefon 03475 / 71440)

Es zeigen sich sowohl auf der Ebene rechtsextremer Parteien als auch in der Kameradschaftsszene neue Strategien, um politische Ziele zu erreichen. Die in einigen Regionen flächendeckende Präsenz rechtsextremer Akteure und die Vielzahl ihrer soziokulturellen Veranstaltungen beweisen, wie gut die NPD und die Kameradschaftsszene zusammenarbeiten. Sie zeigen aber auch, wie stark diese Akteure auf eine vormals linke Strategie setzen: Die Erlangung von “Kultureller Hegemonie”. Ziel dabei ist die Schaffung von Räumen, um rechtes Gedankengut salonfähig zu machen. Wie erfolgreich diese Vorgehensweise sein kann, zeigen die Ergebnisse der Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern im September 2006.

Folgende Fragen sollen darum auf der Tagung  dabei im Vordergrund stehen:

  • Wie haben sich die extremen Rechten ideologisch, strategisch und argumentativ verändert?
  • Wie kann man diesen Argumenten und Strategien entgegenwirken, wenn sich Positionen scheinbar angleichen?

Wenn Sie an dieser Veranstaltung teilnehmen wollen, bitten wir Sie, sich verbindlich anzumelden. Die Teilnehmergebühr für diese Veranstaltung beträgt 10,00 €, ermäßigt 5,00 €, und wird zu Beginn der Veranstaltung entgegengenommen.

Die Veranstaltung wurde als Lehrerfortbildungsveranstaltung anerkannt (WT 1/07-060-22 LISA).

Programm 

10.00 – 10.05 Uhr Begrüßung
Franziska Schröter (Tagungsleitung, Friedrich-Ebert-Stiftung)
Anne Mehrer (Tagungsleitung, Forum für Kritische Rechtsextremismusforschung)
   
10.05 – 11.00 Uhr
Analyse
Linker Wein in rechten Schläuchen?
Neue Themen und ein verändertes Kulturverständnis der Rechtsextremisten
  • Stefan Kausch, Dipl.-Politologe, Forum für Kritische Rechtsextremismusforschung, Leipzig
   
11.15  – 13.00 Uhr
Praxis
Was können (sollten) Kommunen gegen Rechtsextremismus tun? – Ein Erfahrungsbericht
  • Oberbürgermeister Ludwig Hoffmann, Wernigerode
Beratungsarbeit gegen Rechtsextremismus in Sachsen-Anhalt
  • Pascal Begrich, Miteinander e.V., Magdeburg
   
13.45 – 16.00 Uhr Wissenstransfer in Arbeitsgruppen 
Handlungs- und Argumentationsstrategien gegen Rechtsextremismus
  1. Womit sind wir konfrontiert – in Verwaltung, Schule und Kirche? (Markus Kemper, MBT Pirna)
  2. Lokal aktiv werden gegen Rechtsextremismus. Zivilgesellschaftliche Handlungsoptionen (Pascal Begrich)
  3. Sozialpolitik von Rechts? Strategien der extremen Rechten an zwei Beispielen aus Sachsen-Anhalt (Marcel Krumbholz, Politikstudent, Magdeburg)
   
16.00 – 17.00 Uhr Podiumsdiskussion:
  • Dr. Hilmar Steffen, Referatsleiter Rechtsextremismus des Ministerium des Inneren Sachsen-Anhalt, Magdeburg
  • Ludwig Hoffmann, Oberbürgermeister Wernigerode
  • Roman Ronneberg, Geschäftsführer Miteinander e.V., Magdeburg
  • Stefan Kausch, Forum Kritische Rechtsextremismusforschung Leipzig
  • Moderation: Jörg Biallas, Chefredakteur Mitteldeutsche Zeitung, Halle (Saale)
   

Wann: Sonnabend, 24.03.2007, 10.00 - 17.00 Uhr
Wo: Eisleben
Kontakt und weitere Informationen: