Berliner Mohrenstraße soll in Nelson-Mandela-Straße umbenannt werden

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Folgend eine Pressemitteilung des Kampagnen-Bündnis “No Humbold 21”, das u. A. von der AG postkolonial mitgezeichnet wurde:

Berliner Mohrenstraße soll in Nelson-Mandela-Straße umbenannt werden

Berlin, 13.12.2013

Das von über 80 Nichtregierungsorganisationen unterstützte internationale Kampagnen-Bündnis „No Humboldt 21!“ und der Global Afrikan Congress lehnen
den aktuellen Vorschlag der „Stiftung Zukunft Berlin“, den Platz vor dem umstrittenen Humboldt-Forum im Berliner Schloss nach Nelson Mandela zu benennen,
entschieden ab.Stattdessen erneuern sie mit Nachdruck die schon 2004 erhobene Forderung zahlreicher afrikanischer Vereine Berlins, die auf den brandenburgischpreußischen Handel mit Versklavten im späten 17. Jahrhundert zurückgehende Mohrenstraße in Nelson-Mandela-Straße umzubenennen.
„Der Versuch der am Humboldt-Forum mitwirkenden Stiftung Zukunft Berlin, das als neokolonial und eurozentrisch in die öffentliche Kritik geratene Großprojekt durch einen vorgelagerten Nelson-Mandela-Platz zu rehabilitieren, ist so durchschaubar wie unakzeptabel“, sagt Christian Kopp von Berlin Postkolonial. „Der Name des Antiapartheid-Kämpfers darf nicht als Kosmetik für die umstrittenen außereuropäischen Sammlungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz missbraucht werden, in denen sich auch Tausende von angeeigneten Kulturschätzen und menschlichen Überresten aus gewaltsam kolonisierten Gebieten befinden.“

Yonas Endrias vom Global Afrikan Congress betont: „Schon vor zehn Jahren haben alle afrikanischen Vereine Berlins gemeinsam die Umbenennung der Mohrenstraße in Nelson-Mandela-Straße gefordert. Der jetzige Name der Straße, in der versklavte Minderjährige aus Afrika lebten, die am brandenburgisch-preußischen Hof dienen mussten, basiert auf einer rassistischen Fremdbezeichnung und verletzt die Würde Schwarzer Menschen in Berlin.“

Infos: www.no-humboldt21.de

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