Tagungsbericht "Neue Rechte. Neue Gegenstrategien?"

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Am 3. März 2006 trafen sich in den Leipziger Räumen der Friedrich-Ebert-Stiftung Aktive und Interessierte der Anti-Rassismus-Arbeit in Sachsen zu einer Tagung unter dem Titel „Neue Rechte – Neue Gegenstrategien? Analyse und Umgang mit modernem Rechtsextremismus und rechten Diskursstrategien“. Eingeladen hatten die „Forschungsgruppe NPD und Neue Rechte in Sachsen“ (FGNNRS) und die Friedrich-Ebert-Stiftung. Als Referenten und Workshopleiter agierten Friedemann Bringt (Kulturbüro Sachsen), Stefan Kausch (FGNNRS), Björn Carius (Universität Leipzig), Christoph Butterwegge (Universität Köln) und Henning Homann (Netzwerk für Demokratie & Courage).

Inhalte und Ziele des Tages

Im Verlauf des Tages ging es zunächst darum, das Schlagwort „Neue Rechte“ mit Inhalten zu füllen: was bezeichnet und wozu nutzt der Ausdruck? Wo liegen seine Schwachstellen, wo der Sinn der Abgrenzung einer „Neuen“ von einer „Alten Rechten“? Und vor allem: Wo liegt der Bezug zur politischen Landschaft und Alltagssituation in Sachsen? Auf der Analyse aufbauend war das zweite große Ziel, Ansätze für Gegenstrategien aufzuzeigen. Diesbezüglich zeigte sich spätestens in der Schlussdiskussion, dass Zeit und Rahmen der Veranstaltung nicht ausreichten, um nach einer ersten Analyse und über die Präsentation eines möglichen Ansatzes (die Sozialraumanalyse und die darauf aufbauende Strategie der „Mobilen Beratungsteams“) hinaus über Ansatzmöglichkeiten nachzudenken. Insofern kann der Workshop als ein Ausgangspunkt gelten, auf dessen Basis die Entwicklung neuer Gegenstrategien möglich ist.

Dokumentation

Nun liegt eine Dokumentation ausgewählter Teile der Tagung vor. Sie soll die wichtigsten Punkte noch einmal in schriftlicher Form für alle TeilnehmerInnen bündeln und damit für weitere Zwecke nutzbar machen. Dazu gehören sowohl die Inhalte der Vorträge, als auch Hinweise auf Filmmaterial und Internetseiten zur Vertiefung einzelner im Verlauf des Tages behandelter Themen. Nicht zuletzt hoffen wir, mit der Bereitstellung der Kontaktdaten aller TeilnehmerInnen zu einer weiteren Vernetzung der Aktiven in der Antirassismus-Arbeit beizutragen und somit neben der inhaltlichen Komponente auch die organisatorischen Voraussetzungen für die Stärkung und Entwicklung von angemessenen Strategien v.a. in der Bildungsarbeit zu unterstützen1. Wir hoffen, dass die Dokumentation trotz der inzwischen vergangenen Monate auf Interesse stößt und bitten, diese Verzögerung zu entschuldigen.

Die Beiträge

Die Dokumentation beginnt mit einer überarbeiteten Version des Impulsreferats von Friedemann Bringt, das in der Eröffnungsrunde als Kommentar auf die Ausführungen von Stefan Kausch vorgetragen wurde. In der hier vorliegenden Version wurden die Hauptthesen und -fragen von Stefan Kausch bereits eingearbeitet. Um Redundanzen zu vermeiden, ist sein Vortrag nicht noch einmal separat abgedruckt. Auch Christoph Butterwegge hat freundlicherweise seine auf dem Abschlusspodium vertretenen Thesen zur Neuen Rechten und ihren Entstehungs- und Erfolgsbedingungen noch einmal in schriftlicher Form zur Verfügung gestellt. Die Thesen stießen im Publikum auf sehr unterschiedliche Reaktionen und wurden kontrovers diskutiert; schon deshalb freuen wir uns sehr, sie hier noch einmal als Text und damit als Grundlage für weitere Diskussion präsentieren zu können. An die Vorträge schließen sich die Berichte zu den beiden Workshops an. Die von Friedemann Bringt geleitete Arbeitsgruppe beschäftigte sich unter dem Titel „Demokratieentwicklung in rechts dominierten Zonen – Sozialräumliche Strategien“ mit Strategien rechter Akteure in sächsischen ländlichen Regionen und präsentierte die Vorgehensweise des Kulturbüros Sachsens als eine mögliche Form der Gegenstrategie. In dem von Björn Carius geleiteten Workshop wurde anhand eines Filmes und der Analyse von verschiedenen Originaltexten die Frage diskutiert: „Wie neu kann eine Neue Rechte sein?“ Dabei ging es um Kontinuität und Wandel völkischer Ideologien und diskursive Strategien und deren Verhältnis zur Mitte der Gesellschaft

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