Januar 2020

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Liebe Leser_innen,

wir hoffen, ihr seid gut in die 20er Jahre gestartet?! Wir haben die Feiertage genutzt, um wieder einen umfangreichen Newsletter zu erstellen. Besonders an Herz legen möchten wir euch diesmal die beiden Veranstaltungen am 11.01. (zum Neonazi-Angriff auf Connewitz vor vier Jahren) und 30.01. (zu neonazistischen Aktivitäten und dem Umgang damit in Taucha).

Für unseren Verein stehen in diesem Jahr große Baustellen an: wir werden mehrere Webseiten überarbeiten und nutzer_innenfreundlicher gestalten sowie eine Broschüre mit Schwerpunkt zur AfD herausbringen. All das kostet Geld. Wenn ihr rotz der alljährlichen Weihnachts- und Silvesterausgaben noch Geld übrig habt, freuen wir uns über eine Spende:
Inhaber: Engagierte Wissenschaft e.V.
IBAN: DE16 8306 5408 0004 0315 63

Termine, Veröffentlichungen u.ä. für den nächsten Newsletter könnt ihr gerne bis zum 28.01.2020 an vorstand@engagiertewissenschaft.de schicken.

Liebe Grüße
Die Newsletter-Crew

EnWi e.V.
11.01. Veranstaltung: Netzwerk voller Einzeltäter – Vier Jahre nach dem Neo-Nazi-Angriff auf Connewitz
13.01. Offenes Plenum Leipzig Postkolonial
30.01. Veranstaltung: Nationale Zone Taucha?
Leipzig
08.01. Shorts Attack: Powerfrauen
09.01. Kundgebung: Netzwerk voller Einzeltäter – Vier Jahre nach dem Neo-Nazi-Angriff auf Connewitz
11.01. Öffentliche Führung durch die Gedenkstätte für Zwangsarbeit
14.01. Offenes Antifa-Treffen
15.01. Lesung und Gespräch: Unerklärte Kriege. Die DDR und die westdeutsche radikale Linke (Prof. Dr. Jeffrey Herf)
15.01.: Vortrag/Diskussion: Bolivien – Land am Scheideweg?
16.01. Einführung und Film: Frauenfußball in Kabul. Ein Tor für die Freiheit
16.01. Kolloquium: Imperial Peoples in an Ethno-National Age – Jews and the Foundation of the First Republic of Austria, 1918–1920
20.01. Vorpremiere 3sat-Dokumentarfilmes
21.01. Film und Diskussion "Glaube, Liebe, Hoffnung"
23.01. Lesung: Post Migrantische Störung
23.01. Lesung: Terror, Traum und die Zeiterfahrungen im Holocaust
23.01. Vortrag und Diskussion: Grenzen der Menschenrechte. Staatsbürgerschaft, Zugehörigkeit, Partizipation
23.01. Vortrag: Symbolbilder des Holocaust – Fotografien der Vernichtung
24.01. Lesung / Konzert / Releaseparty: THESE GIRLS
25.01. Podiumsdiskussion: Die Krise des Neoliberalismus
25.01.: RosaKunstpreis-Verleihung
27.01. Vortrag: Aufstand in Hongkong (Ralf Ruckus)
28.01. Dokumentarfilm: Eine Begegnung - Arabische Flüchtlinge treffen auf den Holocaust
29.01.: Film: Mensch und Familie in der globalisierten Arbeitswelt
Neuerscheinungen
Benjamin Opratko: Im Namen der Emanzipation. Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Daniel Rode / Martin Stern (Hg.): Self-Tracking, Selfies, Tinder und Co. - Konstellationen von Körper, Medien und Selbst in der Gegenwart
Johanna Di Blasi: Das Humboldt Lab. Museumsexperimente zwischen postkolonialer Revision und szenografischer Wende
Andreas Bohne, Bernd Hüttner, Anja Schade (Hg.): Apartheid No! Facetten von Solidarität in der DDR und BRD
Lucyna Darowska (Hg.): Diversity an der Universität. Diskriminierungskritische und intersektionale Perspektiven auf Chancengleichheit an der Hochschule
CfPs und Stellenausschreibungen
CfP (17.01.2020): Justiz und Strafvollzug im Nationalsozialismus
CfP (31.01.2020): Antisemitismus in Jugendkulturen. Erscheinungsformen und Gegenstrategien
CfP (31.01.2020): Kontexte von Flucht, Schutz und Alltag Geflüchteter
Promotionsstipendium: Von der SED zur PDS: Die Transformation der DDR-Staatspartei in der Demokratie

11.01. Veranstaltung: Netzwerk voller Einzeltäter – Vier Jahre nach dem Neo-Nazi-Angriff auf Connewitz

Am 11. Januar vor vier Jahren verwüsteten über 300 Neonazis Connewitz, verletzten min. 3 Personen und verursachten einen Sachschaden von über 110.000 €. Über zweieinhalb Jahre nach ihrer Tat beginnt die juristische Abarbeitung, die immer noch äußerst schleppend voran kommt und de facto keine Aufklärung über die Hintergründe verspricht. Falschaussagen und Widersprüche werden ignoriert, vorbestrafte Neonazis erhalten „günstige Kriminalprognosen“ und Bewährungsstrafen. Weniger als ein Drittel der Täter ist bisher rechtskräftig verurteilt.

Dieser Stand des juristischen Umgangs mit Neonaziverbrechen ist aber keine „Leipziger Besonderheit“. Mit rechtsterroristischen Gruppen wie der „Freien Kameradschaft Dresden“ (FKD) oder der „Gruppe Freital“ stehen in Sachsen immer wieder Neonazis im öffentlichen Fokus, mit zum Teil jahrelangen andauernden juristischen Aufarbeitungen. Gegen die „Freie Kameradschaft Dresden“ wird aktuell, auch wegen des „Sturms auf Connewitz“, noch verhandelt.

Wir nehmen den Jahrestag zum Anlass und möchten mit dem Viertel und allen Interessierten folgenden Fragen nachgehen:
– Was ist der Stand der Prozesse gegen die (mutmaßlichen) Täter des 11.01.?
– Was sind die größten Probleme dabei?

Nach einem Überblick der Prozessbeobachtungsgruppe wird der Journalist Aiko Kempen ausgewählte Schlaglichter auf besonders nennenswerte Zusammenhänge setzen.

Die Prozessbeobachtungsgruppe begleitet seit Beginn die Verhandlungen um #le1101 und dokumentiert seit über 1 ½ Jahren das Geschehen im Gerichtssaal unter prozess1101.org. Aiko Kempen ist Journalist und schreibt für den Kreuzer.

Wann:
Samstag, 11.01.2020
16:00 Uhr

Wo:
Frauenkultur Leipzig
Windscheidstraße 51
04277 Leipzig

13.01. Offenes Plenum Leipzig Postkolonial

Wir laden wieder zum offenen Plenum der AG Leipzig Postkolonial ein. Wer sich für unsere Arbeit interessiert oder sich mit Ideen und Arbeitskraft einbringen möchte, ist herzlich willkommen. Raum 2216 im GWZ, das ist der zweite Stock und dann rechts.

Once again, we are inviting everyone to our open plenum. Anyone who is interested in our work or would like to contribute ideas and humanpower is very welcome. Room 2216 in the GWZ, this is the second floor and then to the right

Wann:
Montag, 13.01.2020
19:30 Uhr

Wo:
GWZ, Raum 2216
Beethovenstr. 15, 04107 Leipzig

30.01. Veranstaltung: Nationale Zone Taucha?

Schmierereien, Beleidigungen und Einschüchterungsversuche. Rechte Hetze begegnet uns auch in Taucha und beschäftigt uns als Bürger_innen, Fachkräfte und ehrenamtlichen Akteure. Vor einem Jahr hat sich anlässlich der besorgniserregenden Situation der Runde Tisch Taucha zusammengeschlossen und eine Zustandsbeschreibung durch Bewohner_innen und Sozialarbeiter_innen der Stadt vorgenommen.

Im Fokus der Veranstaltung steht die Präsentation von dokumentierten Vorfällen und Erfahrungsberichten, eine Einordnung der rechten Strukturen vor Ort und die Vorstellung des Runden Tischs Taucha als zivilgesellschaftliche Netzwerk- und Austauschplattform.

Wann:
Donnerstag, 30.01.2020
18:00 Uhr

Wo:
Bürgerhaus (Haus 10)
Rittergutschloss Taucha
Haugwitzwinkel 1

Alle Interessierten sind eingeladen. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

08.01. Shorts Attack: Powerfrauen

12 Filme in 85 Minuten.
Frauen hauen auf den Tisch, sie reflektieren ihre Sexualität, haben Panik vor der Hochzeitsnacht, machen Karriere und jagen im Auto durch die Stadt: Shorts Attack im Januar karikiert das männliche Politikverhalten, feiert den weiblichen Tanz und zeigt, dass Geschlechterfestlegung offen für Befreiung ist. Die 12 Filme voller feministischer Wucht sind auch für Männer ein Genuss!

Wann:
Mittwoch, 08.01.2020
20:00 Uhr

Wo:
UT Connewitz
Wolfgang-Heinze-Str. 12a
04277 Leipzig

09.01. Kundgebung: Netzwerk voller Einzeltäter – Vier Jahre nach dem Neo-Nazi-Angriff auf Connewitz

Am 09. 01 wird es eine Kundgebung von uns vor dem Amtsgericht geben, denn um 10 Uhr wird
dort gegen Kersten H. und Daniel W. wegen dem Neonaziangriff in Connewitz verhandelt. W. sollte schon vor einem Jahr seinen Prozess haben. Daniel W. arbeitet(e) als Projektleiter bei Media Mobil GmbH „Ihr Partner, wenn es um die professionelle Aufzeichnung und Übertragung von Sportevents, Konzerten oder Unterhaltungsformaten geht“, wie es auf der Seite des Unternehmen heißt. Die Media Mobil GmbH ist einer der führenden Anbieter mobiler Außenproduktionen in Mitteldeutschland und arbeitet größtenteils für öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten wie den MDR.

Der Justizbeamte Kersten H. bewachte nach seiner Beteiligung an dem rechten Angriff in Connewitz gleich mehrere weitere Beteiligte des „Sturms auf Connewitz“. In den Justizvollzugsanstalten Leipzig und Bautzen waren Personen in seinem direkten Arbeitsbereich inhaftiert, die für dieselbe Tat angeklagt sind wie er.

Wann:
Donnerstag, 09.01.2020
09:30 Uhr

Wo:
vor dem Amtsgericht Leipzig
Bernhard-Göring-Straße 64
04275 Leipzig

11.01. Öffentliche Führung durch die Gedenkstätte für Zwangsarbeit

In Leipzig-Schönefeld hatte die Hugo-Schneider-Aktiengesellschaft (HASAG), einer der größten Rüstungsproduzenten und Profiteure des nationalsozialistischen Zwangsarbeitssystems, ihren Hauptsitz. Hier mussten ca. 10.000 Menschen, vorwiegend aus Polen und der Sowjetunion, Panzerfäuste, Munition und andere Rüstungsgüter herstellen.

Seit 2001 existiert auf dem Gelände in der Permoserstraße (heute Umweltforschungszentrum) eine Gedenkstätte mit einer Dauerausstellung zur Erinnerung an die ehemaligen Zwangsarbeiter_innen.

Der Rundgang bietet eine Einführung in das Thema Zwangsarbeit während des Nationalsozialismus, mit Fokus auf Leipzig und Umgebung, sowie einen Überblick über die Firmengeschichte und die NS-Verbrechen der HASAG, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter_innen sowie über den Umgang mit NS-Zwangsarbeit nach 1945. Außerdem haben manche Führungen thematische Schwerpunkte. Abschließend gibt es einen kurzen Geländerundgang auf Spuren der HASAG.

Gedenkstätte für Zwangsarbeit, Permoserstraße 15
Dauer ca. 1½ Stunden
Tram 3, Bus 90 (Permoser-/ Torgauer Straße)

Wann:
Samstag, 11.01.2020
14:00 Uhr

Wo:
Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig
Permoserstraße 15
04318 Leipzig

14.01. Offenes Antifa-Treffen

Beim Offenen Antifa Treffen (OAT) am 14. Januar 2020 werden wir über die Plattform „linksunten.indymedia.org“ sprechen, denn Ende Januar wird am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschieden werden, ob das Verbotsverfahren gegen die Plattform rechtswidrig gewesen ist oder nicht. Vor dem OAT gibt es am 7. Januar in Dessau eine Gedenkdemonstration zum 15. Todestag für Oury Jalloh. Er wurde 2005 im Dessauer Polizeirevier ermordet. Auf der Seite der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh wird ein Zugtreffpunkt für Leipzig beworben, 11:45 Uhr am Gleis, um 12:01 gemeinsam den Zug (RE 13 – 16114) nach Dessau, wenn ihr an dem Tag Zeit habt, fahrt nach Dessau.

Nächstes OAT 14. Januar um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig)

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Was ist das OAT?
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?

In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.

Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße. Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).

Wann:
Dienstag, 14.01.2020
19:00 Uhr

Wo:
Conne Island
1. Etage des Vorderhaus
Koburger Straße 3
04277 Leipzig

15.01. Lesung und Gespräch: Unerklärte Kriege. Die DDR und die westdeutsche radikale Linke (Prof. Dr. Jeffrey Herf)

Der US-amerikanische Historiker Jeffrey Herf untersucht in seiner Studie „Unerklärte Kriege gegen Israel“ das weite Spektrum der Feindseligkeiten seitens der DDR und der westdeutschen radikalen Linken gegenüber dem jüdischen Staat: von Propaganda über Waffenlieferungen an arabische Staaten, die sich mit Israel im Kriegszustand befanden, bis hin zum demonstrativen Schulterschluss mit terroristischen Organisationen. Der untersuchte Zeitraum reicht vom Jahr 1967 bis 1989 und umfasst den Sechstage-Krieg (1967), den Jom-Kippur-Krieg und den Libanon-Krieg (1982) sowie die terroristischen Anschläge der PLO und anderer Organisationen.

Herf leistet in seiner überfälligen Studie zweierlei: Er liefert neue Erkenntnisse über das Ausmaß der Kooperation der westdeutschen radikalen Linken mit terroristischen Organisationen, vor allem aber kann er überzeugend belegen, dass die DDR, und andere Ostblockstaaten, einen weit größeren Einfluss auf den Nahostkonflikt genommen hat, als bislang angenommen.

Prof. Dr. Jeffrey Herf ist Historiker an der University of Maryland/Maryland. Er arbeitet u.a. zu den Themen deutsche Erinnerungskultur und Antisemitismus.

Die Lesung findet in deutscher Sprache statt. Die anschließende Diskussion wird aus dem Englischen übersetzt.

Wann:
Mittwoch, 15.01.2020
19:00 Uhr

Wo:
Universität Leipzig
Augustusplatz 10
04109 Leipzig

15.01.: Vortrag/Diskussion: Bolivien – Land am Scheideweg?

REIHE: Junge Rosa

"Wir AG"
Martin-Luther-Straße 21
01099 Dresden

14.01.2020, 18:00 - 20:00 Uhr

Bolivien – Land am Scheideweg?

Mit Walter Magne Veliz (erster indigener Botschafter Boliviens in Deutschland)
Eine gemeinsame Veranstaltung der WIR-AG und der RLS Sachsen

Die sozialen und Wachstums-Indikatoren Boliviens waren die Besten Südamerikas. Die Regierung unter Evo Morales versuchte die sozialen Unterschiede, vor allem der indigenen Bevölkerung, abzubauen und eine neue Verfassung zu erarbeiten.

Nach den Präsidentschaftwahlen im Oktober 2019 überschlagen sich in Bolivien die Ereignisse, jeden Tag verschieben sich die Kräfteverhältnisse und bringen unsichere Zukunftsperspektiven für Bolivien mit sich. Evo Morales ist nach Mexiko ins Exil gegangen und hat dort politisches Asyl bekommen. Rechte Gruppen und Teile der Polizei greifen Protestierende an. Die Opposition, die sich teilweise um extrem Rechte schart, kann keine verfassungsgemäße Regierung bilden, da dafür eine reguläre Sitzung des Parlaments mit dem notwendigen Quorum stattfinden müsste. Dennoch hat sich die oppositionelle Senatorin Jeanine Añez selbst zur Präsidentin erklärt. Unterdessen erlebt Bolivien neue Mobilisierungen für eine Rückkehr von Evo Morales und gegen die Oppositionsführer, die zum Beispiel von der Bevölkerung von El Alto zu unerwünschten Personen erklärt wurden.

Walter Magne Veliz war erster indigener Botschafter Boliviens in Deutschland und beleuchtet, was in Bolivien aktuell geschieht.

http://sachsen.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/N7TVY/bolivien-%E2%80%93-land-am-scheideweg/

16.01. Einführung und Film: Frauenfußball in Kabul. Ein Tor für die Freiheit

Regie: Gelareh Kiazand | Dokumentation, D 2018 | 45 Minuten
„Ich versuche, mehr Sportkultur in mein Land zu bringen, damit auch Mädchen Sport treiben können. Wenn ich mich nicht dafür einsetze, wer tut es dann?", fragt Madina Azizi aus Kabul. Die 23-Jährige ist Fußballtrainerin und ehemalige Nationalspielerin Afghanistans. Dafür wird sie gefeiert, aber auch angefeindet. Ihr Engagement für mehr weibliche Selbstbestimmung in einer traditionellen, patriarchalischen Gesellschaft ist nicht überall gern gesehen.

Wann:
Donnerstag, 16.01.2020
16:00 Uhr

Wo:
Frauenkultur
Windscheidstraße 51
04277 Leipzig

16.01. Kolloquium: Imperial Peoples in an Ethno-National Age – Jews and the Foundation of the First Republic of Austria, 1918–1920

Prof. Dr. Malachi Hacohen (Durham, NC)
Imperial Peoples in an Ethno-National Age – Jews and the Foundation of the First Republic of Austria, 1918–1920

Vortrag im Rahmen des Forschungskolloquiums Umbrüche und Neuanfänge. Juden in Staatsgründungsprozessen des 20. Jahrhunderts

Die Entstehung zahlreicher unabhängiger neuer Staaten gehört zu den Vorgängen, die das 20. Jahrhundert in entscheidender Weise prägten. Das Forschungskolloquium widmet sich anhand von Fallbeispielen ausgewählten, mit Nationsbildungs- und Staatsgründungsprozessen in Zusammenhang stehenden jüdischen Aspekten und Fragen.

Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Bildung neuer Staatswesen im mittel- und osteuropäischen Raum bis hinein in den Vorderen Orient nach dem Ersten Weltkrieg. Von besonderem Interesse sind hierbei die Konsequenzen, die sich für Juden und andere Minderheiten in den aus den Vielvölkerreichen der Habsburger, Romanovs und Osmanen hervorgegangenen neuen Staaten ergaben.

Einen zweiten Schwerpunkt bilden Staatsgründungen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs – und die Frage, inwiefern diese die Erfahrungen der Zwischenkriegszeit und des Holocausts reflektierten.

Das Forschungskolloquium ist eine Kooperationsveranstaltung zwischen dem Dubnow-Institut und dem Projekt »Europäische Traditionen – Enzyklopädie jüdischer Kulturen« der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig.

Zum Programm:
http://www.dubnow.de/veranstaltungen/kolloquium/

20.01. Vorpremiere 3sat-Dokumentarfilmes

Am 27. Januar 1945 befreien Soldaten der Roten Armee die letzten 7000 Überlebenden des KZ Auschwitz. Einer von ihnen: Justin Sonder. Er kehrt zurück nach Chemnitz, denn er will sich für ein neues, demokratisches Deutschland stark machen. Auch für Siegmund Rotstein bleibt Deutschland Heimat. Er kehrt nach der Befreiung aus Theresienstadt ebenfalls nach Chemnitz zurück und hilft dabei, die jüdische Gemeinde wiederaufzubauen. Renate Aris sollte mir ihrer Familie am 16. Februar 1945 von Dresden aus in ein Vernichtungslager deportiert werden. Drei Tage vor dem Termin wurde die Stadt bombardiert. Die Familie tauchte in dem Chaos unter und überlebte. Stasiakten belegen: Seit den 50er Jahren werden Juden in der DDR intensiv bespitzelt. Wie in christlichen Kirchen, sitzen auch in den Jüdischen Gemeinden unter den Gläubigen Spitzel. Der Verdacht zionistischer Aktivitäten, die allen jüdischen Gemeinden unterstellt wird, lässt die Stasi regelmäßig aktiv werden. Die Dokumentation zeigt anhand der Biografien dieser drei Hauptprotagonisten das ambivalente Verhältnis zwischen ostdeutschen Juden und der DDR.

Im Anschluss an den Film gibt es ein Gespräch mit dem Ehrenvorsitzenden der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig, Rolf Isaacsohn, der verantwortlichen Redakteurin der Dokumentation, Nina Rothermundt und dem leitenden Redakteur von 3sat, Wolfgang Aull.

Eine Dokumentation von ZDF/3sat und ZDFinfo, produziert von fernsehkombinat Leipzig

Veranstalter: fernsehkombinat Leipzig, Ariowitsch-Haus e. V.

Wann:
Montag, 20.01.2020
19:00 Uhr

Wo:
Ariowitsch-Haus e.V. - Zentrum Jüdischer Kultur
Hinrichsenstraße 14
04105 Leipzig

21.01. Film und Diskussion "Glaube, Liebe, Hoffnung"

„Glaube, Liebe, Hoffnung“: Umbruchserfahrungen und rechte Kontinuitäten in Ostdeutschland

Filmvorführung und Diskussion mit Andreas Voigt und Alexander Leistner

Wann:
Dienstag, 21.01.2020
18:00 Film
20:00 Diskussion

Wo:
Conne Island
Koburger Straße 3
04277 Leipzig

23.01. Lesung: Post Migrantische Störung

PMS ist die Post Migrantische Störung – Wir lesen eigene Texte,
Kurzgeschichten und Gedichte, Dramen und Aufsätze über eigene und ausgedachte Situationen, Ideen und Erlebnisse aus unterschiedlichen Stimmungen, mit verschiedenen Gefühlen und von mehreren Stimmen - meistens auf Deutsch, aber nicht nur.

Wann:
Donnerstag, 23.01.2020
19:00 Uhr

Wo:
MONAliesA
Bernhard-Göring-Straße 152
04277 Leipzig

23.01. Vortrag: Symbolbilder des Holocaust – Fotografien der Vernichtung

Vortrag von Sebastian Schönemann

Die Erinnerungskultur an den Holocaust befindet sich im Umbruch. Nur noch wenige Überlebende können von ihren Erfahrungen berichten und schon heute ist das kollektive Gedächtnis im hohen Maße medial vermittelt. Im Zuge dieses Wandels nehmen die historischen Bilder an gesellschaftlicher Bedeutung weiter zu. Doch obwohl die gedächtnisbildende Macht der Bilder unbezweifelt ist, ist über ihre soziale Wirkung bislang kaum etwas bekannt. In seinem Buch untersucht Sebastian Schönemann die Formen des medialen Erinnerns und gibt empirische Antworten darauf, wie die überlieferten Bilder das soziale Gedächtnis zum Holocaust prägen.

Sebastian Schönemann ist Soziologe und Politikwissenschaftler. Er arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig. Von 2014 bis 2016 war er stellvertretender Vorsitzender des Trägervereins der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig.

Wann:
Donnerstag, 23.01.2020
19:00 Uhr

Wo:
Galerie KUB
Kantstraße 18
04275 Leipzig

23.01. Lesung: Terror, Traum und die Zeiterfahrungen im Holocaust

Zum Verhältnis von Reinhart Koselleck, Jean Améry und Primo Levi

Die Verbrechen der Nationalsozialisten an den europäischen Juden, Sinti und Roma, „Asozialen“ und politischen Gegnern sind seit Jahrzehnten Gegenstand historischer Auseinandersetzungen und lösen erinnerungspolitische Diskurse im postnazistischen Deutschland aus. Demnach vermochten es die gesamtgesellschaftlich geführten Debatten über die Hamburger Wehrmachtsausstellung im Jahr 1994 oder die Diskussionen über das Denkmal für die Ermordeten Juden Europas in der Berliner Republik in weite Teile von Politik und Zivilgesellschaft Einzug zu halten. Die Anerkennung der nationalsozialistischen Verbrechen durch den Erinnerungsweltmeister Deutschland, zeigt, dass sich seit dem vom ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder ausgerufenen „Aufstand der Anständigen“ im Jahr 2001 ein Paradigmenwechsel vollzogen hat. Dieser Paradigmenwechsel ist nicht zuletzt auf die wissenschaftliche Aufarbeitung der Vergangenheit zurückzuführen. Die Auswertung schriftlicher und visueller Quellen aus den Jahren 1933 - 1945, wie bspw. dem „Besprechungsprotokoll“ der Wannseekonferenz vom 20. Januar 1942 oder der Ansatz der „Oral“-History, waren wichtige Bausteine um die nationalsozialistische Vergangenheit mittels geschichtswissenschaftlicher Methoden zu rekonstruieren. Einer der bekanntesten und häufig rezipierten Berichte über die Verfolgung durch die Nationalsozialisten ist Primo Levis Bericht über seine Zeit als Widerstandskämpfer im faschistischen Italien, seine Internierung und anschließende Deportation nach Ausschwitz. Der Bericht des Chemielaborants mit dem Titel „Ist das ein Mensch?“ aus dem Jahr 1947 kann als mikrohistorischer Gegenentwurf zu dem Determinismus und soziologischen Verständnis der Geschichte angesehen werden.

Primo Levi, der Widerstandskämpfer, Jude und Akademiker war jedoch nicht der einzige Überlebende der Zeugnis über die „totale Entwürdigung" durch die Tortur abgelegt hat.
Der Linksintellektuelle, Jude und Angehöriger der belgischen Résistance, Jean Améry, bezeichnete Primo Levi in „Jenseits von Schuld und Sühne – Bewältigungsversuche eines Überwältigten“ als „Barackenkamerad“. Beide Protagonisten, Améry und Levi, haben Gemeinsamkeiten in ihren Biographien vorzuweisen.
Neben der gemeinsamen doppelten Zeitzeugenrolle, als politisch verfolgte Widerstandskämpfer einerseits und als antisemitisch verfolgte Juden andererseits, berichten Améry und Levi eben nicht mit kalten Statistiken über die sechs Millionen ermordeten Juden, sondern legen dar, wie sich Ausschwitz auf das Denken, Fühlen und die Charakterstruktur der Protagonisten ausgewirkt hat. Ausgehend von den Annahmen des Historikers Reinhardt Kosellecks, stellt sich die Frage ob Träume und transzendentale Textgattungen die deutschen Verbrechen gegen die Menschlichkeit fassbar machen können. Der Vortrag geht der Frage nach, welche Rolle die Sphäre jenseits von Rationalität und Verstand, der Traum als Quelle und die Überlieferungen Levis und Amérys für die Auseinandersetzung mit dem Holocaust spielen.

Die Veranstaltung ist kostenfrei, um Spende wird gebeten.

Wann:
Donnerstag, 23.01.2020
19:00 Uhr

Wo:
Rotorbooks
Kolonnadenstraße 5/7
04109 Leipzig

23.01. Vortrag und Diskussion: Grenzen der Menschenrechte. Staatsbürgerschaft, Zugehörigkeit, Partizipation

FRANZISKA MARTINSEN, Hannover

Im derzeitigen „Katalog der Menschenrechte“ fehlt ein zentrales Recht, das Hannah Arendt das „Recht auf Rechte“ nennt. Dadurch bleibt vielen Menschen, wenn sie nicht Staatsbürger*innen eines Landes sind, in der nationalstaatlichen Praxis das Recht auf politische Mitgestaltung vorenthalten. 70 Jahre nach der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ist daher eine kritische Revision des Menschenrechtsverständnisses dringend erforderlich.

Franziska Martinsen erläutert ihren Theorie-Ansatz aus der Perspektive der Radikalen Demokratie 1). Ihr vorgestellter Ansatz besagt, dass Menschenrechte erst dann ihr ermächtigendes Potenzial weltweit entfalten können, wenn sie weniger als humanitäre denn als originär politische Rechte verstanden werden.

PD Dr. FRANZISKA MARTINSEN ist Privatdozentin an der Leibniz Universität Hannover und forscht und lehrt als Gast- und Vertretungsprofessorin für Politische Theorie und Ideengeschichte an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland. Ihre Forschungs- gebiete umfassen u.a. Politische Philosophie, Politische Theorie und Ideen-geschichte und Geschlechterstudien.

1) zur Radikalen Demokratie: In der Idee der Radikaldemokratie geht es vor allem um die Demokratisierung aller gesellschaftlichen Verhältnisse, d. h. um die Überwindung autoritärer und hierarchischer Strukturen, die Voraussetzung für eine selbstbestimmte Gestaltung aller Lebensverhältnisse eines jeden Einzelnen sind.

Weil entscheidende Bereiche demokratischer Kontrolle entzogen (wie z. B. in der Wirtschaft) oder autoritär organisiert sind (wie z. B. das Bildungs-system), kritisieren Radikaldemokraten den undemokratischen Charakter dieser Gesellschaft und treten für ihre Veränderung ein. Es geht hierbei vor allem um die Emanzipation des Einzelnen und gesellschaftliche Verhältnisse, die Selbstbestimmung umfassend ermöglichen. Befreiung des Einzelnen von Herrschaft und Unterdrückung und die Schaffung einer emanzipatorischen Gesellschaft sind in der Radikaldemokratie untrennbar miteinander verbunden.

Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt

Wann:
Donnerstag, 23.01.2020
19:00 Uhr

Wo:
Frauenkultur
Windscheidstr. 51
04277 Leipzig

24.01. Lesung / Konzert / Releaseparty: THESE GIRLS

These Girls - Ein Streifzug durch die feministische Musikgeschichte
Über prägende Role Models von den 1950ern bis heute

Vor 50 Jahren forderte Aretha Franklin »Respect«, in den Neunzigern rebellierten die Riot Grrrls und heute vermarkten Superstars wie Beyoncé eine sexy Version des Feminismus. Die Charts sind voll mit weiblichen Stimmen, doch bleiben Festivalbühnen, Musikzeitschriften und Clubnächte männerdominiert. Dabei gibt es Role Models an jeder Ecke, in jedem Jahrzehnt, in dem Frauen zu Gitarre, Mikrofon oder DJ-Software griffen.

Jede hat ihre eigenen Geschichten. Es geht um Selbstermächtigung, um Wut, um Gleichberechtigung, um Drugs and Rock’n’Roll, um Sex und Sexualität – und auch mal um Menstruation. Vor allem aber um Musik. Egal, ob Stimmen im Soul, Battles im Rap, Gitarrensoli im Rock, große Hits im Pop oder Tunes im Techno. Ganze Enzyklopädien könnten mit herausragenden Musikerinnen und weiblichen Bands vollgeschrieben werden. Dieses Buch ist eher vergnügliche Lektüre als Lexikon, doch gibt es einen vielseitigen Einblick in die feministische Musikgeschichte.

In über 100 lehrreichen, kurzweiligen und persönlichen Texten schreiben Journalistinnen und Journalisten, Musikerinnen und Musiker, Fans und Freunde über Bands, die sie prägten, über Künstlerinnen, die den Feminismus eine neue Facette gaben, über Lieblingsplatten, Lebenswerke und Lieder, die sie mitgrölen – vom Klassiker bis zum Außenseitertipp.

Françoise Cactus, Paula Irmschler, Franz Dobler, Jacinta Nandi, Klaus Walter, Christina Mohr, Bettina Wilpert, Linus Volkmann, Ebba Durstewitz, Andreas Spechtl, Jonas Engelmann, Diviam Hoffmann, Sven Kabelitz, Elke Wittich, Myriam Brüger und viele andere schreiben über Björk, Christina Aguilera, Bikini Kill, Billie Holiday, Alice Coltrane, ESG, Georgia Anne Muldrow, Kimya Dawson, Madonna, Patti Smith, Spice Girls, Terre Thaemlitz und viele weitere Künstlerinnen.

Am Freitag, den 24.01.2020 lesen unter anderem Paula Irmschler, Kuku Schrappnell, Christina Mohr, Nhi Le, Mrs Pepstein und Juliane Streich aus ihren Texten.

Wann:
Freitag, 24.01.2020
19:30 Einlass

Wo:
Conne Island
Koburger Straße 3
04277 Leipzig

Eintritt:
8€ Abendkasse

25.01. Podiumsdiskussion: Die Krise des Neoliberalismus

Auf welche Weise ist die Krise des CDU-SPD Zentrums Teil der allgemeineren Krise des Neoliberalismus? Wie stellt diese Krise des politischen Zentrums eine Gelegenheit für die gesellschaftliche Linke in ihrem Kampf für Sozialismus dar? Welche Rolle spielen dabei Parteien wie die SPD und die Linke? Welche Geschichte ist hierzu relevant?

Hintergrund:
Wie kann die Linke den historischen Ursprung der gegenwärtigen politischen Krise des CDU-SPD-Zentrums verstehen? Julius Leber, politischer Ziehvater von Willy Brandt, reflektierte eine weit verbreitete Einschätzung der SPD im Jahr 1933, als er bemerkte, dass ihre Führer keinen Mangel an marxistischer Theorie hatten, dennoch in Fragen der Tagespolitik ebenso ahnungslos waren wie Kleinkinder. Was auch immer die marxistische Theorie der SPD angeführt hat, es ist längst vorbei, und auch wenn die SPD erneut leidenschaftslos und entfremdet von ihrer Wähler- und Sozialbasis zu sein scheint, erscheint es auch anachronistisch zu behaupten, dass das Zentrum heute tatsächlich von den organisierten Extremen des Kommunismus oder Faschismus bedroht werde.

Wie sollten wir also die Nachkriegsordnung der parlamentarischen Politik verstehen, besonders jetzt, wenn 1989 rasch hinter uns in der Vergangenheit verschwindet? In welcher Beziehung stand die gesellschaftliche Linke zur Sozialdemokratie des Wohlfahrtsstaates der Nachkriegszeit? Welche Position vertrat sie zu den Ansprüchen der Post-80er auf individuelle Freiheit, in deren Namen die mit dem Neoliberalismus verbundenen Reformen durchgeführt wurden? Inwiefern könnte die gegenwärtige Krise des Zentrums in Deutschland eine Gelegenheit für linke Politik darstellen im Kampf um die Überwindung des Kapitalismus?

Referent*innen:
- Ingar Solty: Rosa-Luxemburg-Stiftungs naher Referent für Friedens- und Sicherheitspolitik, Autor und Sozialwissenschaftler
- Jan Gerber: Interdisziplinärer Gastprofessor für kritische Gesellschaftsforschung an der Justus-Liebig- Universität Gießen
- Stefan Bollinger: Politikwissenschaftler und Historiker. Schwerpunkte seiner Arbeit sind die DDR und die Deutsche Wiedervereinigung
- Annika Klose: Landesvorsitzende der Jusos Berlin, Mitglied der Grundwertekommission der SPD

Eine Veranstaltung von Platypus Leipzig
https://platypus1917.org/germany/leipzig/

Wann:
Samstag, 25.01.2020
Einlass: 17:30 Uhr

Wo:
Conne Island
Koburger Straße 3
04277 Leipzig

25.01.: RosaKunstpreis-Verleihung

Mit anschließendem Neujahrsempfang

Galerie D21
Demmeringstraße 21
04177 Leipzig

25.01.2020, 14:00 - 17:00 Uhr

Mit den Preisträger*innen der Gruppe tag, PS Schreiben und Stefanie Schröder

Zum zweiten Mal wird der RosaKunstpreis der RLS Sachsen verliehen. Die diesjährigen Preisträger*innen werden durch Mitglieder des Kuratoriums für den Kunstpreis gewürdigt und stellen ihre Arbeiten in einer kleinen Gesprächsrunde vor.
Nach der traditionellen Neujahrsrede besteht die Möglichkeit bei Saft und Sekt sowie kleinen Speisen ins Gespräch zu kommen.

Kontakt
RLS Sachsen
E-Mail: info@rosalux-sachsen.de
Telefon: +49 341 96085 13

http://sachsen.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/41UXJ/rosakunstpreis-verleihung/

27.01. Vortrag: Aufstand in Hongkong (Ralf Ruckus)

Ein Augenzeugenbericht (mit Videos und Fotos) von Ralf Ruckus

Am 18. November 2019 kam es in Hongkong zu stundenlangen Straßenschlachten zwischen der Polizei und mehreren Tausend Protestierenden. Unmittelbarer Auslöser war die Umzingelung der besetzten Polytechnischen Universität durch die Polizei seit dem Vortag und das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen die Protestbewegung. In der Woche davor war der Berufsverkehr tagelang blockiert oder behindert worden, in der Innenstadt demonstrierten täglich Tausende Büroangestellte und besetzten Straßenkreuzungen, Universitäten wurden besetzt und in mehreren Vorstädten kam es zu Ausschreitungen. Dies ist der letzte Höhepunkt einer Aufstandsbewegung, die vor sechs Monaten entstand. Sie richtet sich gegen den zunehmenden Einfluss des rechten, autoritären Regimes der Kommunistischen Partei Chinas in der Stadt sowie die örtliche Regierung und Polizei und fordert eine Demokratisierung Hongkongs. Ein großer Teil der Bevölkerung der Stadt unterstützt die Bewegung und auch den „schwarzen Block“ der Jugendlichen, der sich mit Molotowcocktails gegen die Angriffe der Polizei mit Tränengas und Gummigeschossen zu Wehr setzt. Ralf Ruckus wird über den Aufstand, die Zusammensetzung, die Organisierungs- und Kampfformen sowie die Grenzen und Widersprüche der Bewegung berichten.

Wann:
Montag, 27.01.2020
Einlass: 19:00 Uhr

Wo:
Conne Island
Koburger Straße 3
04277 Leipzig

28.01. Dokumentarfilm: Eine Begegnung - Arabische Flüchtlinge treffen auf den Holocaust

Veranstaltung aus Anlass des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus, mit Mitwirkenden
Eine Veranstaltung des VVN-BdA Leipzig.

Wann:
Dienstag, 28.01.2020
19:30 Uhr

Wo:
KOMM-Haus
Selliner Straße 17
04207 Leipzig

29.01.: Film: Mensch und Familie in der globalisierten Arbeitswelt

Gespräch zum Film SORRY WE MISSED YOU

Passage Kinos Leipzig
Hainstraße 19a
04109 Leipzig

29.01.2020, 19:30 - 22:00 Uhr

Mit Martin Dulig (Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Sachsen), Bernd Riexinger (Parteivorsitzender DIE LINKE und VER.DI Gewerkschaftssekretär) und Alexander Jorde (Azubi zum Gesundheits- und Krankenpfleger), Moderation: Gundula Lasch (Journalistin)
Eine Veranstaltung des NFP marketing & distribution*, Arbeit und Leben Sachsen e.V., der Gewerkschaft VER.Di und dem Kulturforum mit Unterstützung der RLS Sachsen

In der Preview-Veranstaltung des Films SORRY WE MISSED YOU von Regisseur Ken Loach werden nach dem Film in einem Podiumsgespräch zum Thema „Mensch und Familie in der globalisierten Arbeitswelt“ Martin Dulig, der sächsische Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Bernd Riexinger, der Vorsitzende der Partei DIE LINKE und der Gesundheits- und Krankenpflegerazubi Alexander Jorde mit Gundula Lasch über die Veränderungen in der Arbeitswelt und die Herausforderungen für unsere Gesellschaft sprechen.

Details zur Anmeldung unter www.sachsen.rosalux.de.

Daniel Rode / Martin Stern (Hg.): Self-Tracking, Selfies, Tinder und Co. - Konstellationen von Körper, Medien und Selbst in der Gegenwart

Das digitale Vermessen körperlicher Aktivitäten, die bildliche Selbstinszenierung mit dem Smartphone am ausgestreckten Arm, die Partnersuche per Links- bzw. Rechtswisch auf dem Display – zeitgenössische Medienpraktiken betreiben je spezifische Inszenierungen und Aufführungen der Person und ihres Körpers. Dadurch zeigen sich kulturelle Dynamiken, die durch die Integration mobiler und körpernaher Techniken in den Alltag, durch mediale wie visuelle Hinwendung zum Körper und durch (spielerische) Aufführung einer Arbeit am Selbst bestimmt sind. Die Beiträger_innen des Bandes untersuchen diese Dynamiken, indem sie u.a. aus sportwissenschaftlicher, soziologischer, pädagogischer, philosophischer und medienwissenschaftlicher Perspektive nach gegenwärtigen Konstellationen von Körper, Medien und Selbst fragen.

Weitere Infos und Bestellung bei Transcript.

Benjamin Opratko: Im Namen der Emanzipation. Antimuslimischer Rassismus in Österreich

Was macht das Bild von Muslim_innen als rückständige und bedrohliche Andere so anschlussfähig? Welche gesellschaftlichen Widersprüche und Konflikte werden in antimuslimischen Diskursen verarbeitet? Benjamin Opratko untersucht das scheinbare Paradox eines Rassismus, der im Namen der Emanzipation artikuliert wird.

Seine hegemonietheoretische Analyse zeigt: Der antimuslimische Rassismus übersetzt die Unsicherheit darüber, ob die Emanzipationskämpfe nach 1968 tatsächlich gewonnen wurden, in die Vorstellung, dass Muslim_innen das Errungene bedrohen. In diesem Mythos repräsentieren muslimische Andere eine überwunden geglaubte Vergangenheit. Ihre Abwertung im Namen der Emanzipation entpuppt sich als historizistischer Rassismus.

Weitere Infos und Bestellung bei Transcript.

Lucyna Darowska (Hg.): Diversity an der Universität. Diskriminierungskritische und intersektionale Perspektiven auf Chancengleichheit an der Hochschule

Das »Diversity«-Konzept spiegelt unsere pluralistische und heterogene Gesellschaft wider und hat in vielen Bereichen bereits zu wünschenswerten Strukturänderungen geführt. Wie ist es konkret um die Praxis einer diversitysensiblen und rassismuskritischen policy im Hochschulbereich bestellt?

Die Beiträger*innen eruieren transdisziplinär, welchen Gewinn »Diversity« als Idee und als policy tatsächlich bietet. Sie gehen fachkundig auf einzelne Diversity-Dimensionen ein und markieren Schwachstellen in der Umsetzung. Durch die Verknüpfung analytischer, empirischer und normativer Perspektiven trägt der Band zur Konzipierung von diskriminierungsfreien Institutionen im Bildungssektor bei. Das Buch bietet zudem einer breiten Leser*innenschaft differenzierte Einblicke in ein spannendes gesellschaftliches Thema.

Weitere Informationen und Bestellung bei Transcript.

Johanna Di Blasi: Das Humboldt Lab. Museumsexperimente zwischen postkolonialer Revision und szenografischer Wende

Das Humboldt Lab Dahlem (2012-2015) gilt als die »Probebühne« des Berliner Humboldt Forums. Transdisziplinäre Teams entwickelten hier innovative Präsentations- und Vermittlungsmodelle für ethnografische Sammlungen. Zeitgleich begann ein großer Szenografie-Dienstleister mit der Gestaltung der Museumsflächen nach dem Muster erlebnisorientierter Themenparks. Daraus erwachsen Fragen zur mehrdeutigen Rolle des Lab im Gestaltungsprozess des Humboldt Forums und der Einbeziehung zeitgenössischer Künstler als »Agents of Change«. Johanna Di Blasi beleuchtet Folgen der wenig beachteten Tatsache, dass kolonial geprägte Museen und ihre wissenschaftlichen Kuratoren von zwei Seiten unter Druck geraten sind: durch die Notwendigkeit postkolonialer Revisionen und durch den Machtzuwachs der Szenografie- und Marketingdomäne.

Weitere Infos und Bestellung bei Transcript.

Andreas Bohne, Bernd Hüttner, Anja Schade (Hg.): Apartheid No! Facetten von Solidarität in der DDR und BRD

Mitte 2017 erhielt die Rosa-Luxemburg-Stiftung eine Anfrage des südafrikanischen Museums Liliesleaf. Auf dem Gelände der alten Farm Liliesleaf befand sich zwischen 1961 und 1963 ein geheimer Treffpunkt südafrikanischer Anti-Apartheid-Aktivist*innen. Bei einer Razzia der südafrikanischen Geheimpolizei wurden 19 Personen, darunter Nelson Mandela und Denis Goldberg, festgenommen und zu langjährigen und lebenslänglichen Haftstrafen verurteilt. Seit vielen Jahren wird auf dem Gelände durch Ausstellungen und Veranstaltungen an den Widerstand gegen das Apartheid-Regime erinnert.

Die Anfrage kam von Nicolas Wolpe, dem Sohn des bekannten Anti-Apartheid-Aktivisten Harold Wolpe und langjährigen Leiter des Museums. Unter dem Titel «Memory against forgetting» werden in Liliesleaf die vielfältigen Facetten der internationalen Solidarität dokumentiert, die neben der Massenmobilisierung, der Untergrundarbeit und der Gründung des bewaffneten Arms des ANC, des Umkhonto we Sizwe, als vierte entscheidende Säule im südafrikanischen Befreiungskampf gilt. Nach Schweden und Norwegen sollte als dritter Staat die DDR einen eigenen Ausstellungsraum erhalten.

Für die Rosa-Luxemburg-Stiftung ist die Auseinandersetzung mit der ostdeutschen Solidarität kein einfaches Unterfangen. Wir sind uns bewusst, dass wir es mit einem Paradox zu tun haben: Während Solidarität geleistet und «Freiheit» für die Mehrheit der Menschen in Südafrika eingefordert wurde, blieben grundlegende demokratische Rechte und menschenrechtliche Standards der eigenen Bevölkerung versagt. Dennoch haben sich unzählige Personen aus Staat, Kirche und Zivilgesellschaft der DDR engagiert. Dass in der DDR internationale Solidarität staatliche Programmatik war und durchaus außenpolitischen Interessen im Kalten Krieg diente, soll dieses Engagement weder delegitimieren noch den Einsatz,
die Empathie und die Leistungen der einzelnen Akteur*innen mindern, sondern im Gegenteil mit einem kritischen Blick in all seinen Facetten beschreiben, hervorheben und wertschätzen.

Die Bedeutung der oft vernachlässigten ostdeutschen Solidaritätsarbeit in der deutschen Erinnerungskultur und Geschichtsschreibung zu stärken ist ein Ziel dieser Publikation und der gleichzeitig freigeschalteten Webseite www.apartheid-no.de. Solche Solidarität war keineswegs exklusiv. Den Kampf gegen die Apartheid unterstützten zwar nur einige wenige Staaten, aber unzählige zivilgesellschaftliche Bewegungen und Initiativen, auch in der Bundesrepublik. Im Gegensatz zu ihren ostdeutschen Verbündeten im Kampf gegen die Apartheid agierten die westdeutschen Aktivist*innen und Gewerkschafter*innen jedoch innerhalb eines Systems, das nicht nur große Sympathien für das Apartheid-Regime hegte, sondern es offen und offensiv unterstützte.

Mehr Infos und Zugang zur Publikation auf der Seite der Rosa Luxemburg Stiftung.

CfP (17.01.2020): Justiz und Strafvollzug im Nationalsozialismus

Wissenschaftlicher Workshop der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten in der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel, 2./3. April 2020

Im November 2019 wurde in der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel ein neues Dokumentationszentrum samt neuer Dauerausstellung zur Geschichte von Justiz und Strafvollzug im Nationalsozialismus und ihren Folgen in der Bundesrepublik in Betrieb genommen. Als Bilanz der Neukonzeption der Gedenkstätte wie auch als Positionsbestimmung für die künftige Ausrichtung ihrer Arbeit soll am 2./3. April 2020 in der Gedenkstätte Wolfenbüttel ein wissenschaftlicher Workshop stattfinden. In den letzten Jahren sind die Forschung, die Neukonzeption sowie die Bildungsarbeit von Gedenkstätten an ehemaligen Haftorten von Justiz und Polizei stark vorangeschritten. Diese neuen Ergebnisse, Ansätze und Ausrichtungen sollen in dem Workshop vorgestellt und vernetzt werden. Aber auch Ergebnisse universitärer Forschung zur Geschichte von Justiz und Strafvollzug sowie zu den Folgen nach 1945 wie auch zur Präsentationsgeschichte des Themas sollen vorgestellt werden. Forschende und Praktiker*innen aus Gedenkstätten sind deshalb gleichermaßen aufgefordert, Vorschläge für Beiträge zum Workshop einzureichen.
Das Spektrum möglicher Beiträge ist bewusst weit gefasst. Es umfasst sowohl die Geschichte der NS-Justiz und ihrer Akteure als auch die des Strafvollzugs im Nationalsozialismus wie auch übergreifend die Frage nach der Rolle der Justiz in der Gesellschaftsgeschichte des Nationalsozialismus. Wichtig ist zudem die Frage nach den Kontinuitäten und Brüchen nach 1945 – nicht nur in Gerichten und Staatsanwaltschaften sowie im Strafrecht und in kriminologischen Diskursen, sondern auch im Straf- bzw. Justizvollzug. Ebenfalls thematisiert werden Aspekte der Erinnerungskultur, besonders im Hinblick auf die Folgen von Justizurteilen und Haft für Verurteilten sowie die Folgegenerationen.
Der Workshop wird nicht umfassend das gesamte Thema NS-Justiz und Strafvollzug abdecken können. Er soll aber den Blick auf das Thema sowohl erweitern als auch schärfen, indem er sich u.a. folgenden Aspekten zuwendet:

- Justiz im Nationalsozialismus als tragende Säule der NS-Terrorherrschaft
- Tätigkeit von Richtern und Staatsanwälten
- NS-Sondergerichtsbarkeit
- Wehrmachtsjustiz
- Wechselwirkungen zwischen Justiz und Polizei 1933-1945
- Brüche und Kontinuitäten kriminologischer Diskurse 1918 bis 1970
- Entwicklung des NS-Strafrechts 1933 bis 1945 sowie Kontinuitäten und Brüche nach 1945 in der Bundesrepublik und in der DDR
- Vollstreckung der Todesstrafe im Nationalsozialismus und in den alliierten Besatzungszonen
- NS-Justiz und deutsche Besatzungsherrschaft während des Zweiten Weltkrieges
- Reform-Strafvollzug der Weimarer Republik: Anschlussfähig für die NS-Justiz?
- Personal im NS-Strafvollzug (Beamte, Seelsorger, Ärzte etc.)
- Haftalltag der Gefangenen
- Strafvollzug und Schutzhaft
- Strafvollzug und Öffentlichkeit
- Nichtdeutsche Gefangene während des Zweiten Weltkrieges
- Frauen-Strafvollzug
- Zwangsarbeit bzw. Arbeitszwang im Strafvollzug
- Haftstätten der Justiz
- Kriegsendphase: Räumungstransporte, Massaker und Befreiung
- Justizielle Aufarbeitung der NS-Justizverbrechen
- NS-Justizverbrechen in der deutschen und internationalen Erinnerungskultur
- Die Folgen von NS-Verurteilungen für die Gefangenen und den Folgegenerationen
- Aspekte der Bildungsarbeit in Gedenkstätten an ehemaligen Haftorten von Justiz und Polizei

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die auf dem Workshop zu einem der umrissenen Themenbereiche einen Beitrag leisten möchten, sind herzlich zur Teilnahme und Mitwirkung eingeladen. Es ist geplant, im Anschluss an den Workshop einen Tagungsband zu veröffentlichen, dessen Erscheinen für 2021 vorgesehen ist.

Die Vorträge sollen den Charakter von Impulsreferaten haben, an die sich jeweils eine Diskussion anschließt. Wir bitten alle Interessierten, bis spätestens 17. Januar 2020 ein einseitiges Abstract ihres geplanten Vortrages (max. 600 Wörter) sowie eine Kurzbiografie an folgende E-Mail-Adresse zu senden: sekretariat@stiftung-ng.de. Bitte reichen Sie Ihre Anlagen im pdf-Format ein – Word-Dateien werden vom Server nicht angenommen.

Die Benachrichtigung der ausgewählten Referentinnen und Referenten erfolgt bis zum 7. Februar 2019. Für Referentinnen und Referenten werden die Reise- und Übernachtungskosten übernommen.

Kontakt
Dr. Jens-Christian Wagner
Stiftung niedersächsische Gedenkstätten
Im Güldenen Winkel 8
29223 Celle
Tel.: +49 (0) 5141 – 93355 – 10
Fax: +49 (0) 5141 – 93355 – 33
sekretariat@stiftung-ng.de

CfP (31.01.2020): Antisemitismus in Jugendkulturen. Erscheinungsformen und Gegenstrategien

Herausgeber:
Dr. phil. Marc Grimm, Fakultät für Erziehungswissenschaft, Arbeitsgruppe Sozialisation und Zentrum für Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter, Universität Bielefeld
E-Mail: marc.grimm@uni-bielefeld.de
Jakob Baier, Fachbereich Sozialwissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen
E-Mail: jakobbaier@posteo.de

Gegenstandsbereich des Sammelbandes
Die Debatten über antisemitische Gewalt unter Jugendlichen verweisen sowohl auf subkulturell vermittelte antisemitische Bilder und Erzählungen (z.B. über Musik, Imageboards) als auch auf antisemitische Einstellungen unter Jugendlichen. Der Sammelband rückt daher die Rolle, Funktion und Wirkung des Antisemitismus in Jugendkulturen in den Mittelpunkt, um aktuelle Erscheinungsformen ebenso wie Gegenstrategien zu diskutieren.
Nach dem rechtsextremen Anschlag auf eine Synagoge in Halle rückten zuletzt Online-Subkulturen (z.B. Incels) und ihr Einfluss auf die Sozialisation von Jugendlichen punktuell in den Mittelpunkt öffentlicher Debatten (vgl. Kracher 2019). Zuvor waren es die über den deutschsprachigen Rap vermittelten antisemitischen Verschwörungsideologien, antiisraelisch-antizionistische Positionierungen und positive Bezugnahmen auf die Ideologie des Nationalsozialismus, die die öffentlichen Diskussionen über Antisemitismus in Jugendkulturen
bestimmten (vgl. Baier 2019: 109 ff.). Zudem zeigt sich, dass sich jene antisemitischen Ideologiefragmente auch in der Alltagskommunikation von Jugendlichen auftauchen (vgl.Bernstein et al 2017: 61; vgl. Hößl 2013: 232). Daraus ergeben sich Fragen, die in den Beiträgen des Bandes verhandelt werden: In welcher Beziehung stehen der Antisemitismus unter Jugendlichen und die medial vermittelten antisemitischen Bildern und Repräsentationen in
Jugendkulturen? Wie konstituiert sich der jugendkulturell vermittelte Blick auf die Gesellschaft? Welche Bedeutung und Funktion kann Antisemitismus (nicht) in adoleszenten Phasen einnehmen? Was sind die gesellschaftlichen Kontext- und Entwicklungsbedingungen des Antisemitismus und welche Bedeutung kommt dabei die jugendkulturelle Sozialisation zu? Welche Funktionen erfüllen antisemitische Welterklärungsmuster in unterschiedlichen Jugendkulturen und welche Wirkung entfalten sie auf Seite der jugendlichen Rezipient/-innen?
Gibt es pädagogische Gegenstrategien, die sich (nicht) bewähren?
In bisherigen Forschungen zu Antisemitismus in Jugendkulturen stehen vor allem rechtsextreme Lebenswelten im Mittelpunkt der Untersuchungen. Dabei bilden insbesondere völkische, rechtsextreme Elemente des Black Metal (vgl. Penke/Teichert 2016: 9f.) oder des Rechtsrock (vgl. Begrich/Raabe 2010: 225ff., Dornbusch/Raabe 2002) sowie deren Bedeutung und Funktion bei der Verbreitung antisemitischer Inhalte, den bisherigen Fokus der Analyse. Auch die Bedeutung des Antisemitismus im Fußball (vgl. Schubert 2019: 39ff.) sowie in Fan- und Hooligan-Szenen (vgl. Brunßen/Claus 2015: 179ff.; Brunßen/Römer 2017: 48ff.) war zuletzt Gegenstand
wissenschaftlicher Forschung. Mit der analytischen Fokussierung auf rechtsextreme Lebenswelten lassen sich vor allem Aussagen über die Verbreitung und Funktion des völkisch-rassistischen und/oder sekundären Antisemitismus bzw. Schuldabwehr-Antisemitismus treffen. Die Absicht der Herausgeber ist es, die bisherigen Erkenntnisse der Jugendkulturforschung durch Untersuchungen unterschiedlicher jugendkultureller Milieus zu erweitern und dabei die Bedeutung weiterer Erscheinungsformen von Judenfeindschaft, wie den spezifisch islamischen Antisemitismus oder Elemente des antizionistisch-antiisraelischen Antisemitismus, in die Betrachtung mit einzubeziehen und die damit verbundenen aktuellen Herausforderungen zu diskutieren. In der Untersuchung unterschiedlicher jugendkultureller Milieus und subkultureller Szenen lassen sich zudem Erkenntnisse über das Beziehungsverhältnis von Antisemitismus und spezifischen Autoritäts- und Abwertungsvorstellungen gewinnen. Im Kontext einer Analyse jugendkultureller Praktiken und Trends ließen sich Aussagen über den Syndromcharakter des
Antisemitismus treffen (vgl. Grimm 2016: 4), der unterschiedliche autoritäre Charakterdispositionen, wie die Ablehnung von Schwäche (vgl. Stögner 2014: 47ff.), die Abwehrvon Widersprüchen sowie rigides Denken entlang von Dichotomien (Eigen- vs. Fremdgruppe, oben vs. unten, mächtig vs. ohnmächtig etc.) (vgl. Schu 2016: 232f.), bündelt (vgl. Adorno et al. 2017: 322ff.). In diesem Zusammenhang ließen sich neue Perspektiven auf die Funktion antisemitischer Welterklärungsmuster innerhalb von Jugendkulturen entwickeln. So kann näher untersucht werden, inwiefern entsprechende jugendkulturelle Trends und Praktiken der Entwicklung eines eigenständigen, selbstreflexiven und kritischen Zugangs zur Welt entgegenwirken. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sind sowohl als theoretisch-empirische Basis zur Entwicklung von Präventionsmaßnahmen als auch im Bereich der Politischen Bildung hilfreich, um geeignete Gegenstrategien entwickeln zu können.

Mögliche Perspektiven und Schwerpunkte
1. Medienwirkung
Wie wirken jugendkulturell-medial vermittelte antisemitische Welterklärungsmuster im Sozialisationsprozess von Jugendlichen? Welche Bedeutung kommt ihnen während der Pubertät und Adoleszenz zu? Wie wirken sie auf kognitive Prozesse der Selbstwahrnehmung und Weltdeutung von Jugendlichen?

2. Mediale Repräsentation und Vermittlung / Gruppennorm und Szenepraxis:
Welche medialen Formen nehmen antisemitische Deutungsmuster im Netz, besonders in Fan-Foren, auf Social-Media-Plattformen etc. an? Inwiefern liefern jugendkulturelle Medien und Praktiken Vorlagen für antisemitische Konstruktionen? Welche historisch tradierten antisemitischen Bilder und Mythen finden sich den jugendkultur- bzw. szenespezifischen Praktiken, Trends und Narrativen wieder? Inwiefern handelt es sich dabei (nicht) um
ereignisgebundene Phänomene?

3. Beziehungsverhältnisse
zwischen Jugendkulturen, und(antisemitischen)Ideologiefragmenten In welchem Beziehungsverhältnis stehen bestimmte Jugendkulturen zueinander? Inwiefern werden bestimmte jugendkulturelle Milieus durch antisemitische Ideologiefragmente (z.B. Ablehnung von Schwäche beim Fitness oder Kampfsport, Antifeminismus im Fußball,Widerspruchsfreiheit in virtuellen Welten beim Gaming) miteinander verbunden? Existieren Sprecher_innen beziehungsweise Meinungsführer_innen innerhalb bestimmter Jugendkulturen und wie positionieren sie sich zu antisemitischen Inhalten?

4. Gender
Welche Rolle spielen Geschlechterkonstruktionen in bestimmten Jugendkulturen? Welche Vorstellungen von Weiblichkeit und/oder Männlichkeit werden vermittelt und in welchem Verhältnis stehen die entsprechenden Geschlechterkonstruktionen zu antisemitischen Inhalten?

5. Religion
Welche Bedeutung spielt die Religion in verschiedenen Jugendkulturen? Inwiefern stehen jugendkulturell reproduzierte antisemitische Repräsentationen im Zusammenhang zu antijudaistischen bzw. theologisch tradierten judenfeindlichen Motiven? Welche Rolle spielen religiöse Sozialisationsinstanzen, religiöse Einrichtungen und/oder konfessionelle Interessenverbände innerhalb von Jugendkulturen und auf welche Weise begegnen sie dabei
antisemitischen Einstellungen?

Verlag
Der Sammelband erscheint im Wochenschau Verlag (Gedruckt und als E-book).

Zeitplanung
Die Herausgeber bitten interessierte AutorInnen um Proposals (1-2 Seiten), in denen der Gegenstandbereich, das Erkenntnisinteresse und der Bezug zur Idee des Sammelbands kurz skizziert werden. Wir erbeten explizit auch Beiträge von KollegInnen, die beruflich in der Arbeit mit Jugendlichen aktiv sind. Abgabetermin für die Proposals: 31.Januar 2020. Die Herausgeber geben Rückmeldung bis zum 15. Februar 2020.

Abgabetermin der fertigen Beiträge: 31. Juli 2020

Literatur
Adorno, Theodor W. et al. (2017): Studien zum autoritären Charakter. 10. Auflage. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag.
Baier, Jakob (2019): Die Echo-Debatte: Antisemitismus im Rap. In Samuel Salzborn (Hrsg.): Antisemitismus seit 9/11. Ereignisse, Debatten, Kontroversen. Baden Baden: Nomos. 108 – 131.
Begrich, David und Jan Raabe (2010): Antisemitismus in extrem rechten Jugendkulturen. In Stender, Wolfram et al. (Hrsg.): Konstellationen des Antisemitismus – Antisemitismusforschung und sozialpädagoische Praxis. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. 225 – 242.
Bernstein, Julia et al. (2017): Jüdische Perspektiven auf Antisemitismus in Deutschland. Ein Studienbericht für den Expertenrat Antisemitismus. Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielfeld. Online: https://uni-bielefeld.de/ikg/daten/JuPe_Bericht_April2017.pdf. Letzter Zugriff am 22.08.2019.
Brunßen, Pavel und Robert Claus (2015): Rechtsextremismus und Fanszenen – ein analytischer Blick auf die gesellschaftlichen Strukturen. In: Robert Claus et al. (Hg.): Zurück am Tatort Stadion: Diskriminierung und Antidiskriminierung in Fußball-Fankulturen. Göttingen: Die Werkstatt. 179 – 194.
Brunßen, Pavel, and Peter Rö mer (2017): „Verteidiger der europä ischen Kultur“: Hooligans und der Rechtsruck in Europa. In Richard Gebhardt (Hg.): Fäuste, Fahnen, Fankulturen: Die Rü ckkehr der Hooligans auf der Straße und im Stadion. Kö ln: Pappyrossa. 48 – 71.
Dornbusch, Christian und Jan Raabe (Hg.) (2002): RechtsRock. Bestandsaufnahme und Gegenstrategien. Münster: unrast.
Grimm, Marc (2016): „Erwünschte Vorzüge im Existenzkampf des Individuums“: Die sozialpsychologischen Elemente der Kritischen Theorie des Antisemitismus. In Uwe Bittlingmayer, Alex Demirovic, Tatjana Freytag (Hg.): Handbuch Kritische Theorie. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. 1 – 33.
Hößl, Stefan E. (2013): Antisemitismus unter muslimischen Jugendlichen. In Biskamp, Floris und Hößl, Stefan E. (Hrsg.): Islam und Islamismus – Perspektiven für die politische Bildung. Gießen: Netzwerk für politische Bildung, Kultur und Kommunikation e.V. 229– 247.
Kracher, Veronika (2019): Menschen töten und sich selbst leidtun. In Tagesspiegel, 19.10.2019. Online:
https://www.tagesspiegel.de/politik/tatverdaechtiger-aus-halle-menschen-toeten-und-sich-selbst-leidtun/25104378.html. Letzter Zugriff am 19.11.2019.
Penke, Nils und Matthias Teichter (2016): Über die Geburt der Germanomanie aus dem (Un-)Geist des ntisemitismus. Eine Art
Einleitung. In Nils Penke und Matthias Teichter (Hg.): Zwischen Germanomanie und Antisemitismus. Transformationen altnordischer Mythologie in den Metal-Subkulturen. Baden-Baden: Nomos Verlag. 9 – 38.
Schu, Anke (2016): Antisemitismus und Biographie. Fallstudien männlicher, muslimisch-migrantischer Junendlicher in Deutschland als Basis kritischer Jugendarbeit. Weinheim: Beltz Juventa.
Schubert, Florian (2019): Antisemitismus im Fußball. Tradition und Tabubruch. Göttingen: Wallstein Verlag.
Stögner, Karin (2014): Antisemitismus und Sexismus. Historisch-gesellschaftliche Konstellationen. Baden-Baden: Nomos Verlag.

Promotionsstipendium: Von der SED zur PDS: Die Transformation der DDR-Staatspartei in der Demokratie

Die SED schien 1989 gemeinsam mit dem von ihr geführten Herrschaftssystem der DDR zu zerbrechen. Doch der schrittweise neu aufgestellten Partei gelang es trotz der massiven Verluste an Mitgliedern und Machtressourcen, sich durch Umbenennung in PDS und den Aufstieg einer jüngeren Funktionärsgeneration zu etablieren. Die PDS konsolidierte sich in den folgenden Jahren unter für sie völlig neuen Bedingungen als Vertretung ehemaliger DDR-Eliten, als „Kümmererpartei“ für die nunmehr Benachteiligten in der Transformationsgesellschaft und als erfolgreiche ostdeutsche Regionalpartei, die bis in den Westen ausstrahlte. Damit wurde sie mittelfristig zu einem dauerhaften Faktor in der politischen Landschaft der Vereinigungsgesellschaft, zum einen als linkssozialdemokratische, zum anderen als antikapitalistische Kraft.

Diese Transformation zur postkommunistischen Partei wurde Ende der 1990er Jahre von verschiedenen sozialwissenschaftlichen Studien beschrieben. Der nunmehr mögliche Zugang zu internen Akten und der zeitliche Abstand erlauben eine zeithistorische Neuanalyse anhand interner Dokumente und neuer Perspektivierungen. Das Dissertationsprojekt soll untersuchen, wie sich die PDS seit dem Herbst 1989 personell, organisatorisch und programmatisch transformierte und in den 1990er Jahren entwickelte. Dies soll sowohl auf der Leitungsebene als auch anhand ausgewählter Fallstudien zu Landesverbänden geschehen. Dabei wird über eine Akteursanalyse hinaus eine gesellschaftsgeschichtliche Einbettung angestrebt.

Weitere Infos auf den Seiten der Rosa Luxemburg Stiftung. Bewerbungsschluss ist der 1.04.2020.

CfP (31.01.2020): Kontexte von Flucht, Schutz und Alltag Geflüchteter

3. Konferenz des Netzwerks Fluchtforschung:
Kontexte von Flucht, Schutz und Alltag Geflüchteter
17. - 19. September 2020
an der Universität zu Köln
Call for Submissions

Die interdisziplinäre Forschungslandschaft zu Themen von Zwangsmigration, Flucht und Asyl hat sich in Deutschland in den letzten Jahren stark erweitert und ausdifferenziert. In diesem Zusammenhang eröffnet die 3. Konferenz des Netzwerks Fluchtforschung am 17. - 19. September 2020 an der Universität zu Köln ein Forum zur Vorstellung und Diskussion aktueller Forschungsergebnisse sowie zur Förderung von interdisziplinärem Austausch und Kooperationen. Die Konferenz versteht sich als Plattform für Diskussion und Vernetzung von Forscher*innen im Feld der Flucht- und Flüchtlingsforschung und wird durch den Lehrstuhl Erziehungshilfe und Soziale Arbeit der Universität zu Köln unter Leitung von Prof.‘in Dr. Nadia Kutscher gemeinsam mit dem Vorstand des Netzwerks Fluchtforschung und einem interdisziplinären Konferenzteam veranstaltet.
Der Call for Submissions richtet sich an Wissenschaftler*innen aller Disziplinen, die zu Flucht und Geflüchteten forschen sowie an Künstler*innen, die sich mit diesen Themen befassen. Insbesondere die Mitglieder des Netzwerks Fluchtforschung, aber auch andere Forschende, sind aufgerufen, Beiträge für die weiter unten genannten Formate zu folgenden wie auch weiteren Themen einzureichen:
• Fluchtforschung: Ansätze, Methoden und Forschungsethik
• Agency von Geflüchteten
• Zivilgesellschaft, Protest, Widerstand
• Humanitarismus: aktuelle Entwicklungen zu Schutzpraktiken, Resilienz, Innovation, Vulnerabilität etc.
• Kategorienbildung von Personengruppen (in) der Zwangsmigration
• Gender und Intersektionalität (race/ethnicity, religion, gender, class etc.)
• Legitimität und Legalität: Politiken und Praktiken im Asylrecht und Flüchtlingsschutz
• Flüchtlings- und Grenzregime: Akteure, Normen, Macht und Wirkungen
• Globale, regionale, nationale und lokale Politiken
• Fluchtmotive und Mixed Migration
• Gesellschaftliche Teilhabe
• „Integration“ in Bildung, Arbeit, Gesundheit, Wohnen und anderen Bereichen
• Repräsentationen von Flucht und Geflüchteten in Medien und Öffentlichkeit
• Kunst und Ethik: Künstlerische und multimediale Arbeit von und mit Geflüchteten

Formate für die Einreichung:
Für alle Formate gilt: Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch, sodass alle Formate in deutscher
oder englischer Sprache angeboten werden können.

Einzel-)Vorträge
Für jeden Vortrag ist ein zeitlicher Umfang von jeweils 15-20 Minuten vorgesehen, an den sich eine 10-15-minütige Diskussion anschließt. Die eingereichten Beiträge sollten einen klaren Bezug zu den oben genannten oder anderen für die Flucht- und Flüchtlingsforschung relevanten Themenfeldern aufweisen. Hier kommen Sie zur Einreichungsvorlage für (Einzel-) Vorträge: http://fluchtforschung.net/wp-content/uploads/2019/11/dt-Einzelvortrag.pdf

Panels
Neben einzelnen Vorträgen können auch Panelvorschläge eingereicht werden. Panels sollen sich auf spezifische Themenfelder oder Fragestellungen beziehen und maximal drei Vorträge umfassen. Interdisziplinäre Panels sind sehr willkommen. Zeitlicher Umfang für das gesamte Panel: 90 Minuten. Hier kommen Sie zur Einreichungsvorlage für Panels: http://fluchtforschung.net/wp-content/uploads/2019/11/dt-Panel.pdf

Poster
Im Rahmen von thematisch geclusterten Postersessions können Forschungsprojekte aus dem Kontext der Fluchtforschung präsentiert werden. Insbesondere noch nicht publizierte Arbeiten sind hierbei von Interesse. Die Poster werden durch das Auswahlteam zu thematischen Clustern zusammengestellt. Hier kommen Sie zur Einreichungsvorlage für Poster: http://fluchtforschung.net/wp-content/uploads/2019/11/dt-Poster.pdf

Workshops
Workshops sind als interaktive Veranstaltungen geplant, die neben einem eher kurzen Input vor allem für Diskussionen und andere Formate mit hoher Teilnehmendenbeteiligung zur Verfügung stehen. Zeitlicher Umfang: 90 Minuten. Hier kommen zur Einreichungsvorlage für Workshops: http://fluchtforschung.net/wp-content/uploads/2019/11/dt-Workshops.pdf

Roundtable
Roundtables sind Diskussionsforen mit 4-6 Personen auf einem Podium, einer hohen Beteiligung des Publikums und mit einer Gesamtlänge von 90 min. Jede*r Podiumsteilnehmer*in erhält 5-6 Minuten für einleitende Bemerkungen, die anschließend unter Beteiligung des Publikums diskutiert werden. Die individuellen Beiträge sollten ohne technische Unterstützung auskommen.
Hier kommen Sie zur Einreichungsvorlage für Roundtables: http://fluchtforschung.net/wp-content/uploads/2019/11/dt-Roundtables.pdf

Künstlerische und (multi-)mediale Formate
Die künstlerische und (multi-)mediale Umsetzung von Themen der Fluchtforschung und Perspektiven darauf soll neben den oben genannten Formaten ebenfalls Raum auf der Konferenz finden. Diese kann in Form von Installationen, musikalischen Darbietungen, szenischen Darstellungen, bildender Kunst, künstlerischer Experimente stattfinden. Hier kommen Sie zur Einreichungsvorlage für Künstlerische und (multi-)mediale Formate: http://fluchtforschung.net/wp-content/uploads/2019/11/dt-künstlerische-Formate.pdf

Arbeitskreise des Netzwerks Fluchtforschung
Für die Arbeitskreise des Netzwerks Fluchtforschung besteht Gelegenheit, am zweiten Konferenztag vor Beginn des Abendprogramms zwischen 17:15 und 18:15 Uhr ein Treffen zu organisieren. Für Raumbedarf bitten wir die Arbeitskreis-Sprecher*innen um Rückmeldung bis zum 30. April 2020 unter der Mailadresse flufoko-koeln@uni-koeln.de. Die Arbeitskreise sind ebenfalls eingeladen Panels einzureichen. Hier kommen Sie zur Einreichungsvorlage für Arbeitskreis-Panels: http://fluchtforschung.net/wp-content/uploads/2019/11/dt-AK-Panel.pdf

Um möglichst vielen Menschen die aktive inhaltliche Aus-/Mitgestaltung zu ermöglichen, bitten wir darum, pro Person max. einen (Einzel-)Vortrag/Paper einzureichen. Darüber hinaus kann zusätzlich ein Panel/Roundtable/Workshop organisiert werden. Bitte versehen Sie das Abstract mit aussagekräftigen Schlagwörtern.

Frist und Kontakt:
Alle Einreichungen können bis zum 31.01.2020 an submissions@fluchtforschung.net eingereicht werden. Die Auswahl der Beiträge für das Konferenzprogramm wird eine möglichst große Diversität hinsichtlich der Themen, Disziplinen, Formate, Qualifikationsniveaus der Vortragenden, Genderrepräsentationen, Forschungsregionen, -gegenstände und -perspektiven abbilden. Ende März/Anfang April 2020 erfolgt die Rückmeldung über angenommene Beiträge.
Bitte richten Sie inhaltliche Rückfragen an flufoko-koeln@uni-koeln.de.
Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme!

Mit herzlichen Grüßen
Der Vorstand des Netzwerks Fluchtforschung
mit dem Auswahlteam (Dr. Benjamin Etzold, Clara Fritz, Dr. Jörn Grävingholt, Prof.‘in Dr. Gudrun Hentges, Prof.‘in Dr. Nadia Kutscher, Klara-Marie Peters, Dr. Eckehard Pistrick, Andrea Rumpel, Dr. Thorsten Schlee, Jun.-Prof. Dr. Constantin Wagner, Inga Zimmermann, Rainer Zimmermann)

Netzwerk Fluchtforschung
Das Netzwerk Fluchtforschung ist ein multidisziplinäres Netzwerk von Wissenschaftler*innen, die zu Aspekten von Flucht und Geflüchteten forschen. Sein Zweck ist es unter anderem die Flucht- und Flüchtlingsforschung in der Wissenschaftslandschaft zu stärken, Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet zu fördern, zum Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis sowie zum Transfer von Forschungsergebnissen beizutragen, die kritische Auseinandersetzung mit Flucht, Asyl, Flüchtlingsschutz und Lebensbedingungen Geflüchteter wie auch den Transfer von wissenschaftlichen Ergebnissen in die Öffentlichkeit zu unterstützen. Das Netzwerk versteht sich als Plattform zur Vernetzung der Flucht- und Flüchtlingsforschung, zur Anbahnung von Kooperationen sowie zum inter- und transdisziplinären Erfahrungsaustausch.

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