Broschüre klärt über „Leipziger Zustände“ auf

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chronik.LE-Publikation zu Diskriminierung und Neonazis in Leipzig seit Ende Mai kostenlos erhältlich

Die Mitte Mai 2009 bereits vorab vorgestellte Broschüre „Leipziger Zustände“ des Dokumentationsprojekts chronik.LE ist ab jetzt für alle Interessierten kostenlos erhältlich.

In gedruckter Form gibt es die 52 Seiten umfassende Publikation in Leipzig unter anderem beim Netzwerk für Demokratie und Courage (NDC) in der Paul-Gruner-Straße 63 und im LinXXnet in der Bornaischen Straße 3d sowie bei verschiedenen Kooperationspartnern. Als PDF können die „Leipziger Zustände“ auch direkt von der Internetseite www.chronikLE.org/broschuere herunter geladen werden. Wer eine größere Menge an Broschüren bestellen möchte, kann sich auch direkt per Mail (chronik.le (êt) engagiertewissenschaft.de) an das Projektteam wenden.

Auf der Internetseite www.chronikLE.org werden seit vergangenem Jahr faschistische, rassistische und andere diskriminierende Ereignisse in Leipzig sowie den angrenzenden Landkreisen dokumentiert. Neben einem Auszug aus dieser Online-Chronik enthält die Broschüre „Leipziger Zustände“ weitere Artikel zu verschiedenen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und zu Neonazis in Leipzig. „Ziel der Broschüre wie der Online-Dokumentation ist es, das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger für diese problematischen Zustände zu schärfen und zur kritischen Auseinandersetzung damit anzuregen“, sagt Projektsprecher Jens Frohburg. „Dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund der anstehenden Kommunal- und Landtagswahlen in diesem Jahr.“ Daher wendet sich die Broschüre insbesondere an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus Bereichen wie Erziehung, Schule, Lokalpolitik und Medien.

Die Berichte und Analysen entstanden in Kooperation mit verschiedenen Gruppen, Projekten und Initiativen. So führt das Antidiskriminierungsbüro (ADB) unter der Überschrift „Was ist Diskriminierung?“ in die Thematik ein. Die Sozialwissenschaftler Adam Bednarsky und Ulrike Fabich beschäftigen sich mit „Diskriminierung im Fußball“. In einem Interview berichtet Gunter Jähnig vom Behindertenverband Leipzig (BVL) unter anderem von Alltagsproblemen von Menschen mit Behinderungen. Die Gruppe Outside The Box problematisiert „Sexistische Normalzustände“.

Neben diesen eher alltäglichen Formen von Diskriminierungen thematisiert die Broschüre auch aktuelle Neonazi-Strukturen in Leipzig. So werden die so genannten „Freien Kräfte Leipzig“ und deren neonazistisches Weltbild beleuchtet. Die enge Verbindung zwischen dieser äußerst gewalttätigen, ideologisch geschulten Gruppierung und der sich anlässlich der Kommunalwahl für „Sicherheit und Ordnung“ einsetzenden NPD wird nachgewiesen. Eine wichtige Rolle spielt dabei das NPD-Zentrum in der Odermannstraße. Mit der Situation in Lindenau seit der Eröffnung dieses „nationalen Zentrums“ beschäftigt sich ein eigener Artikel. Zudem wird die Propaganda der NPD im Vorfeld der Stadtratswahl analysiert. „Damit bietet die Broschüre auch eine fundierte Grundlage für die notwendige inhaltliche Auseinandersetzung mit der NPD“, so Frohburg weiter.

chronik.LE ist ein Projekt des „Ladenschluss. Aktionsbündnis gegen Nazis“ sowie des Vereins Engagierte Wissenschaft e.V. Die Projektarbeit wurde im vergangenen Jahr durch den Lokalen Aktionsplan (LAP) der Stadt Leipzig im Rahmen des Bundesprogramms „VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

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