"Gespenster der Migration" - Gesellschaft in Transformation

Ein Vortrag mit Dr. Serhat Karakayali (Universität Halle) in Fortsetzung der Reihe “Umkämpfte Grenzen” des Forums für kritische Rechtsextremismusforschung mit Analysen und Diskussionen zur Sicherung und Herausforderung von Staats-, Gesellschafts- und Identitätsgrenzen in einer Welt der Migration.

Migration, so Serhat Karakayali, bringt politische und soziale Ordnungen durcheinander, indem sie deren bevölkerungspolitische Grundlagen beständig verschiebt. Es hat immer (Unter)Wanderungsbewegungen gegeben, die die homogenisierenden Ideale des Nationalen und auch die konkreten Politiken der Regierung von Migration herausgefordert haben.

• Veranstaltungsort: Galerie für Zeitgenössische Kunst, Karl-Tauchnitz-Straße 9-11
• Zeit: 20.10.2009, 19 Uhr

Karakayali zeigt die Dynamik von Mobilität und ihrer Kontrolle am Beispiel unterschiedlicher Formen illegaler Migration zwischen „Gastarbeiteranwerbung“ und Europäischem Migrationsregime. Deutlich wird dabei: „Gespenstisch“ ist Migration nicht nur in der Zuschreibung von Bedrohung. Gespenstisch ist auch ihre oft stille Kraft in er Produktion gesellschaftlicher Transformationen – als soziale Bewegung ohne politisches Programm ist sie beständiger Teil der Generierung neuer Formen des Sozialen. Diesen gesellschaftsdynamischen Moment der Migration gilt es wissenschaftlich herauszuarbeiten und politisch zu stärken, um einem politischen wie methodologischem Nationalismus entgegenzutreten.

Im Wintersemester 08/09 waren in der Reihe bereits zu Gast:

• Dr. Vassilis Tsianos („Movements that Matter”)
• Dr. Monika Eigmüller („Europäische Grenzsicherungspolitik”)
• Dr. Thomas Scheffer („Der administrative Blick”)
• Dr. Manuela Bojadžijev („Das Wir und das wAndern”).