Neuerscheinung: Ordnung.Macht.Extremismus. Effekte und Alternativen des Extremismusmodells

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Titel Ordnung.Macht.Extremismus

Der auf der gleichnamigen Tagung im November 2009 beruhende Sammelband “Ordnung. Macht. Extremismus” des Forum für kritische Rechtsextremismusforschung ist am 6. Juli 2011im VS Verlag erschienen.

FKR (Hrsg.): Ordnung. Macht. Extremismus. Effekte und Alternativen des Extremismus-Modells. VS Verlag, 6. Juli 2011. ca. 380 Seiten. Broschur. EUR 29,95 ISBN 978-3-531-17998-8 (Buchankündigung als PDF)

Bestimmte Formen politischer Devianz werden regelmäßig für „extremistisch“ erklärt. Was damit gemeint ist, scheint intuitiv einleuchtend und wird in der „Extremismustheorie“ auch wissenschaftlich bestimmt. Verschiedene Kritiken an dieser Konzeption zeigen jedoch, dass das Extremismusmodell erhebliche analytische Schwächen aufweist und zugleich politisch folgenreich ist. Es suggeriert klare Grenzen einer demokratischen „Mitte“, wobei diese Grenzziehungen inhaltlich schwach bestimmt und der politischen Auseinandersetzung entzogen sind. Trotz dieser Mängel ist die Rede vom politischen Extremismus allgegenwärtig und bestimmt wissenschaftliches, wie auch staatliches und zivilgesellschaftliches Handeln. 

Der vorliegende Band verhandelt Geschichte, Praxis und Alternativen der politischen Semantik des „Extremismus“ aus einer interdisziplinären Perspektive: Worin liegen die Probleme und Schwächen des Extremismusmodells? Was macht es trotzdem so definitionsmächtig und attraktiv? Welche Wirkungen entfaltet das Denken in Extremismen? Welche alternativen Zugänge und Konzepte gibt es?


Rezensionen


Inhalt

Einleitung

  • Anne Dölemeyer/Anne Mehrer: Ordnung.Macht.Extremismus

Teil I: Kritiken 

  • Holger Oppenhäuser: Das Extremismus-Konzept und die Produktion von politischer Normalität
  • Tobias Prüwer: Zwischen Skylla und Charybdis: Motive von Maß und Mitte. Über die merkwürdige Plausibilität eines Welt-Bildes – eine genealogische Skizze. 
  • Matthias Falter: Critical Thinking Beyond Hufeisen. »Extremismus« und seine politische Funktionalität
  • Frank Schubert: Die Extremismus-Polizei. Eine Kritik des antiextremistischen Denkens mit Jacques Rancière
  • Robert Feustel: Entropie des Politischen. Zur strategischen Funktion des Extremismusbegriffs

Teil II: Praktiken 

  • Susanne Feustel: Tendenziell tendenziös. Die staatliche Erfassung politisch motivierter Kriminalität und die Produktion der »Gefahr von links«
  • Mathias Rodatz/Jana Scheuring: ›Integration als Extremismusprävention‹. Rassistische Effekte der ›wehrhaften Demokratie‹ bei der Konstruktion eines ›islamischen Extremismus‹
  • Daniel Schmidt, Rebecca Pates, Susanna Karawanskij: Verwaltung politischer Devianz. Das Problem des Wissens
  • Rebecca Pates: Die Hölle sind immer die anderen: Moralische Ordnungen in Trainings gegen »Rechtsextremisten«
  • Johannes Kiess: Rechtsextrem – extremistisch – demokratisch – wie denn nun?  Der prekäre Begriff »Rechtsextremismus« in der Einstellungsforschung

Teil III: Alternativen 

  • Elena Buck: Keine Gesellschaft ohne Grenzen, keine Politik ohne Gegner_innen. Auf dem Weg zu Kriterien demokratischer Grenzziehungen
  • Stefan Kausch/Gregor Wiedemann: Zwischen »Neonazismus« und »Ideologien der Ungleichwertigkeit«. Alternative Problematisierungen in einem kommunalen Handlungskonzept für Vielfalt und Demokratie
  • Jens Zimmermann: Völkische Globalisierungsfeindschaft in der Deutschen Stimme. Fallbeispiel einer Kritischen Diskursanalyse als Alternative zur formalistischen Extremismus-Hermeneutik
  • Jörn Hüttmann: Extreme Rechte – Tragweite einer Begriffsalternative
  • Zoran Terzić: Kulturextremismus. Zur Ästhetik und Politik radikaler Phänomene


 Herausgeber_innen

Das Forum für kritische Rechtsextremismusforschung (FKR) besteht seit 2005 und agiert als Schnittstelle für die wissenschaftliche und praktische Arbeit im Themenfeld Neonazismus/Rassismus. Die kritische Auseinandersetzung mit dem wissenschaftlichen und politischen Deutungsmuster „(Rechts-Extremismus“ ist dabei zentral. Zu den Angeboten zählen Seminare, Workshops und Publikationen. Die Mitglieder des FKR studieren, arbeiten und forschen an verschiedenen Instituten der Universitäten Leipzig und Frankfurt am Main und/oder in zivilgesellschaftlichen Verbänden. Weitere Informationen unter www.engagiertewissenschaft.de/fkr.

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