Wozu postkolonialer Aktivismus in Deutschland? Die Auseinandersetzung mit kolonialen Kontinuitäten in deutschen Städten

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Do 02.2011
19:30 Uhr

Kolonialismus – war da was? Die „kurze“ Zeit des deutschen Kolonialismus (1884-1918) sehen viele als eine zu vernachlässigende Angelegenheit an, die weit entfernt stattfand und längst abgeschlossen ist. Seit einigen Jahren nimmt jedoch das Bewusstsein dafür zu, dass der Kolonialismus auch die Gesellschaft in Deutschland entscheidend geprägt hat und dass sich seine Folgen bis heute sowohl in deutschen Städten manifestieren als auch gesellschaftspolitisch nach wie vor relevant sind. Dies zeigt sich in rassistischen Vorstellungen und stereotypen Darstellungen des „exotischen Anderen“, in Institutionen wie Völkerkunde- und Geschichtsmuseen oder bei „Afrika-Tagen“ im Zoo.

Die AG postkolonial möchte solchen Traditionen in Leipzig etwas entgegensetzen und beschäftigt sich vor dem Hintergrund postkolonialer Theorien mit diesen Themen. Daher organisieren wir in den nächsten Monaten verschiedene Veranstaltungen unter dem Motto „Know your colonial history“. Als Auftakt dieser Veranstaltungsreihe findet am 24. Februar um 19.30h eine Gesprächsrunde mit Heiko Wegmann (Freiburg postkolonial), Anne-Kathrin Horstmann (Köln postkolonial) und Jochen Lingelbach (AG postkolonial) statt. Diese berichten über ihre Arbeit zu kolonialen Spuren in der Gegenwart, den Umgang mit der Kolonialgeschichte vor Ort und die Auseinandersetzung mit deren Folgen bis heute. Dies reicht von Aktionen zur Umbenennung von Straßen, deren Namen Kolonialisten ehren, über die Kritik an rassistischen Traditionen in Karnevalsvereinen bis hin zu allgemeineren Überlegungen bezüglich der Erinnerungskultur an den (deutschen) Kolonialismus.

> Donnerstag, 24.02.2011, 19.30h, Galerie KUB, Kantstr. 18, Leipzig-Südvorstadt
> www.engagiertewissenschaft.de
> mit freundlicher Unterstützung von: FSR Powi & Antirassismus-Referat des StudentInnenRats der Universität Leipzig